Volltext: Oberösterreichische Männergestalten aus dem letzten Jahrhundert

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Sorge für das katholische Priestertum und durch glühende An 
hänglichkeit an das österreichische Kaiserhaus bewährte er zeit 
lebens seine tiefe Dankbarkeit dafür. 
Schon als Student zeigte er auffallend ernste, übernatür 
liche Lebensauffassung und starkes Vertrauen auf die Hilfe 
Gottes und Unserer Lieben Frau. Eifriges Gebet, zumal eine 
alljährliche Wallfahrt zur Waldkapelle Maria Pötsch in der 
Pfarre Altenfelden an der Hand seiner Mutter war ihm 
Herzensbedürfnis. 
Nachdem er 1865 am Freinberger Gymnasium mit Aus 
zeichnung die Matura abgelegt hatte, trat er mit wahrem Be 
rufe ins Linzer Priesterseminar ein. Der Geist Rudigiers, 
ans dessen bischöflichen Händen er am 26. Juli 1868 die heilige 
Priesterweihe empfing, ging auf ihn über. 
Nachdem Doppelbauer als Alumnatspriester verschiedent 
lich Aushilfe geleistet und das Amt eines Generalpräfekten 
über 108 Alumnen versehen hatte, trat er 1869 den Kooperator 
posten an der Vorstadtpfarre Steyr an. Hier förderte er mit 
Eifer die katholische Presse, leitete mit Dr. Mayböck die 1876 
gegründete „Steyrer Zeitung" und wendete seine Sorgfalt 
den katholischen Vereinen zu. Die Hauptsache blieb dem eifrigen 
Priester stets die seelsorgliche Tätigkeit. Die Kranken 
seelsorge lag ihm so sehr am Herzen, daß er aus einer 
Grammatik so viel tschechisch lernte, als hinreichte, um in 
dieser Sprache besonders am Krankenbett Beicht hören zu 
können. Auch im Französischen brachte er es so weit, daß 
er in dieser Sprache alles verstehen und das Notwendige ge 
läufig sprechen konnte. Vollständig beherrschte er seit seinem 
Studienaufenthalt in der Ewigen Stadt das Italienische. 
Schon als Theologiestudenten hatte ihn die Sehnsucht 
nach höherer Ausbildung erfaßt. Während es ihm aber da 
mals versagt geblieben war, an der theologischen Fakultät der 
Universität Innsbruck seine Studien zu vollenden, sandte ihn 
sein Bischof 1876 zu diesem Zwecke nach Rom. Als Konviktor, 
Kaplan und Vizerektor des deutschen Nationalhospizes der 
Anima oblag Doppelbauer den juridischen Studien, so daß 
er nach drei Jahren das Diplom eines Doktors beider Rechte 
erwarb. Durch vielseitige Tätigkeit war er bereits damals bei 
den Deutschen Roms, bei den Prälaten des päpstlichen Hofes 
und bei den Bischöfen Deutschlands und Oesterreichs eine 
wohlbekannte und belobte Persönlichkeit. Insbesondere hatte 
ihn sein eigener Bischof bei seiner Romreise 1877 schätzen 
gelernt und 1879 berief er ihn als bischöflichen Kaplan und 
Konsistorialsekretär in seine nächste Umgebung.
	        
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