Volltext: Oberösterreichische Männergestalten aus dem letzten Jahrhundert

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Die urkundliche Grundlage, auf welcher Kurz zun: ersten 
mal in umfassender Weise aufbauen konnte, hat es mit sich ge- 
bracht, daß seine Werke noch heute für jeden österreichischen 
Forscher unentbehrlich sind. 
Seine Darstellung ist „schlicht und schmucklos, wie die 
Wahrheit selbst", ja teilweise sogar trocken; in seinen Anschau 
ungen blieb er ein Kind der Aufklärung und hat trotz seiner 
eifrigen Beschäftigung mit dem Mittelalter niemals ein inneres 
Verhältnis zu ihm gefunden. Bei aller Anerkennung der Ver 
dienste von Kurz, welche er sich durch den Stofsreichtum seiner 
Werke erworben hat, ist daher gleichwohl das Urteil unseres 
größten Dichters Franz Grillparzer über ihn richtig, welcher 
schreibt: „Wenn die neuen Deutschen das Mittelalter aufs 
lächerlichste herausstreichen, so findet dagegen Kurz gar keine 
Türe in dasselbe. Er hat sich eine Art neuer Haarbeutelzeit 
ideiert, in der er geistig lebt und die ihm den Maßstab für alle 
Jahrhunderte abgibt." 
Dr. Ignaz Zibermayr. 
Literatur. 
E. Mühlbacher, Die literarischen Leistungen des Stiftes Sankt 
Florian (Innsbruck 1906), S. 166 ff. — B. Cernik, Die Schrift 
steller der Augustiner-Chorherrenstifte Oesterreichs (Wien 1905), 
S. 40 ff, mit einem Verzeichnis seiner Werke. — Zeitschrift des 
Museums Francisco-Carolinum, Jahrg. 1843, Nr. 15 (Nachruf von 
I. Stülz). — C. Wurzbach, Biographisches Lexikon, Bd. 13 (Wien 
1866), S. 421 ff.
	        
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