Volltext: Oberösterreichische Männergestalten aus dem letzten Jahrhundert

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Vaters reichte knapp hin, eine Familie mit drei Buben 
zu ernähren. Als der Familienerhalter bereits im Jahre 1865 
starb, bedeutete dies für die Hinterbliebenen einen schweren 
Schicksalsschlag. Die Mutter, eine rechtschaffene, arbeitsame 
Frau, suchte nun mit ihrer Hände Fleiß den Kindern den 
nötigen Lebensunterhalt zu beschaffen und errichtete eine 
Wäscherei. 
Dank der kräftigen Mithilfe des Vormundes, welcher die 
vortrefflichen Geistesanlagen des kleinen Ignaz bald erkannte, 
erhielt der Knabe als Militärwaise ein Stipendium und konnte 
so die Unterrealschule in Steyr besuchen. Mit der Verleihung 
eines Freiplatzes an der Militär-Oberrealschule in Mährisch- 
Weiß kirchen war dem talentierten Schüler die Soldaten 
laufbahn erschlossen. Zur Freude der Mutter kehrt der junge 
Kadett stets mit doppelter Auszeichnung auf Ferien heim und 
wird 1882 an der Wiener Neustädter Akademie als Leutnant 
ausgemustert. 
So gerne hätte sich Trollmanu der Artilleriewaffe zu 
gewendet; da aber die Ausrüstungskosten zu hohe sind, muß 
er sich mit der Einteilung bei der Infanterie, Hessen Nr. 14, 
abfinden. Im Truppendienst vorzüglich beschrieben, öffnen sich 
dem Offizier nach IHMHriger Dienstzeit die Pforten der 
Kriegsschule, jener von so vielen Militärs ersehnten Stätte, 
wo der Nachwuchs für den Generalstab herangebildet wird. 
Ohne hohen Gönner, nur auf seine eigene Tüchtigkeit gestellt, 
legt er auch hier sämtliche Prüfungen mit glänzendem Erfolge 
ab und kehrt wieder zur Truppe zurück. 
Im Jahre 1890 wurde Trollmann zum Hauptmann im 
Generalstabskorps ernannt und damit stand ihm ein rascher 
Aufstieg bevor. Wie es in der österreichischen Armee Gepflogen 
heit war, kamen die Offiziere im weiten Reiche viel herum. 
So auch Trollmann, der als Leutnant nach Bosnien zog, 
später dann bei der Mappierungs-Abteilung und in anderen 
Dienstesverwendungen mehrere Jahre in Galizien, Ungarn 
und Siebenbürgen zubrachte, bis er als junger Generalstäbler 
das Kommando eines Wiener Landwehr-Infanterieregimentes 
erhielt. Nachdem er 1912 bereits zum Truppendivisionär in 
Krakau vorgerückt war, übernahm er in den nächsten zwei 
Jahren die Führung der Divisionen in Sarajevo, beziehungs 
weise Mostar. 
Auf einen verantwortungsvollen Posten war dort unser 
Landsmann gestellt. Infolge der großserbischen Verhetzungen 
bedurfte es der Klugheit der Truppenführer, um die in den 
bosnisch-herzegowinischen Provinzen fast unerträglich gewor-
	        
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