Volltext: Oberösterreichische Männergestalten aus dem letzten Jahrhundert

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Was ihn: aber trotz seiner Bescheidenheit ein bleibendes 
Gedenken sichert, ist das seelenvolle Lied: „O, hast du noch 
ein Mütterchen", ein Volkslied, wie eben Volkslieder sind. 
Außerhalb seiner beruflichen Tätigkeit fand Arnleitner 
noch Zeit, seine musikalischen Fähigkeiten auch der Allgemeinheit 
zu widmen. Viele Jahre war er Mitglied des „Frohsinn" und 
von 1869 bis 1894 dessen zweiter Chormeister. 
Wie die Vereinschronik berichtet, wirkte er während dieser 
langen Zeit besonders auf dem Gebiete der musiea saera und 
als Leiter gemischter Chöre. Wiederholt sprang er in den 
zahlreichen Chormeisterintervallen auch für die ersten Chor 
meister ein. Er brachte dem Vereine als Neuheit die sogenannten 
Oberquartette. Als vorzüglicher Pianist besorgte er die Be 
gleitung von Chören am Klavier, wirkte bei zahllosen Anlässen 
als Solist, beziehungsweise in gemischten und Männerquar 
tetten mit, leitete den im Jahre 1892 aufgestellten selbständigen 
Damenchor, dem er auch ein hübsches Motto widmete. 1893 
wurde er zum Ehrenmitglied des Vereines ernannt. Der Verein 
sang auch mehrere Kompositionen von ihm: Begrüßungschor 
— Es rauscht eine Welle — Potpourri — Am Traualtar — 
Waldfrieden. 
Erwähnt sei noch Arnleitners Mitarbeit am „Liederquell", 
dem Gesangbuch für Volks- und Bürgerschulen, eine Arbeit, 
an deren Stelle bis jetzt etwas wesentlich Besseres nicht ge 
treten ist. 
Friedrich Arnleitners Leben zeigt sich uns als stilles, 
arbeitsvolles Leben, voll Arbeitslust und Schaffensfreude, 
getragen von Selbstlosigkeit und Gemeinsinn. Möge die heran 
wachsende Generation uns nur eine Handvoll solch lieber, 
edler, arbeitsfroher, begabter Charaktere schenken! Wir 
brauchen sie. 
Heinrich Hagleitner. 
Literatur. 
Nachrufe: Programm des Staatsgymnasiums Linz 1903. — 
Linzer Volksblatt 1903, Nr. 232 und 234. — Linzer Tages-Post 1903, 
Nr. 232.
	        
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