Volltext: Die neuen Gemälde-Fenster des Linzer Domes

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*38. Schlägl. 
Der linke Teil des oberen Bildes bringt die Legende der Ent 
stehung des Stiftes Schlägl. Kalhohus von Falkenstein (das Schloß 
ist im Hintergründe sichtbar) zog auf Jagd aus, verirrte sich bei der 
Verfolgung des Wildes, verlor seine Begleitung und fand nicht mehr 
zurück. Die Nacht brach an; er mußte in der Wildnis des Waldes 
übernachten. Er machte das Gelübde, wenn er wieder gesund zu den 
Seinen zurückfinde, werde er zu Ehren Mariens auf diesem Platze 
eine Kirche samt Kloster bauen. Ermüdet schlief er auf einem von 
Holzarbeitern zurückgelassenen Holzschlägel als Kopfkissen ein. Im 
Schlafe erschien ihm die seligste Jungfrau im weißen Kleide und 
versprach ihm Hilfe; doch solle er sein Gelöbnis auch erfüllen. Am 
nächsten Morgen fand Kalhohus den Weg zur Burg Falkenstein und 
gründete alsbald in dieser Gegend ein Kloster „Maria Schlag“. 
Im rechten Teile ist die Erbauung des Stiftes. „Graue Mönche“ 
(Zisterzienser) hatte der „Falkensteiner“ ursprünglich berufen, doch 
hielten sie nur 7 V? Jahre in dem unwirtlichen Klima aus, dann 
kamen „weiße Mönche“ (Prämonstratenser) und Kalhohus baute ihnen 
eine neue Niederlassung, das jetzige Stift Schlägl. Im Hintergründe 
sind die Mönche am Bau beschäftigt. Vorne besichtigen der Abt (mit 
den Gesichtszügen des ehemaligen Generalabtes Norbert Schachinger) 
mit einigen Mönchen den vom Baumeister (Professor Dr. Evermod 
Hager) vorgelegten Bauplan. Die Mönche tragen die Gesichtszüge 
von Stiftsherren, und zwar der Kleriker zur Rechten des Abtes die 
des Subpriors Paul Grill; zur Linken Isfried Hilber. Neben dem 
Baumeister: f Ludolf Breiteneichinger und Kämmerer Benedikt Sobotka 
(kniend). 
Im Mittelfelde ist das Stift Schlägl (SüdWestseite), im Hinter 
gründe die Kirche Maria Anger, links das Wappen des Abtes 
Norbert (heraldisch rechts oben das Wappen der Falkensteiner, darunter 
das eigentliche Stiftswappen mit den gekreuzten Holzschlägeln; links 
das persönliche Wappen des Abtes); rechts hält ein Engel ein Wappen 
schild mit der Inschrift: Stift Schlägl. 
Im unteren Felde sind die Symbole der Mörichstugenden: Fleiß 
(Bienenstock), Opfersinn (Rauchaltar), Wissenschaft (ein aufgeschlagenes 
Buch mit der Inschrift: Per aspera ad astra), Gebet (Ruchfaß). 
Das Maßwerk enthält drei Heilige des Prämonstratenser-Ordens: 
Norbert, Gottfried und Evermod. 
Spender: Das Stift Schlägl.
	        
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