Volltext: Die neuen Gemälde-Fenster des Linzer Domes

75 
*U. Schlierbach. 
Das jetzige Zisterzienser-Stift Schlierbach wurde 1355 als Frauen 
stift gegründet. Der Landeshauptmann Eberhard 111. von Wallsee, 
Besitzer der Herrschaft Pernstein, kaufte 1355 das Schloß Schlierbach, 
um mit seiner Gemahlin „zu Ehren Unserer Frauen vom Himmelreich” 
für eine Aebtissin und 12 Nonnen aus dem Zisterzienserorden ein 
Kloster dortselbst zu errichten; Die Nonnen verblieben in Schlierbach 
nur ungefähr 200 Jahre. Zur Zeit der Reformation ging das Kloster 
ein. Unter Kaiser Ferdinand II. entstand in Schlierbach ein Männer 
kloster, das vom Zisterzienserstifte Rain in Steiermark aus bevölkert 
wurde. 1684 Avar der Neubau des Klosters und der Kirche, der 
„goldreichsten“ im Lande, vollendet. 
Im linken oberen Bilde übergeben Eberhard von Wallsee, der 
•eine Urkunde: „Wir Eberhard von Wallsee, Landeshauptmann“ den 
Nonnen einhändigt, und seine Gemahlin das Kloster den Zister- 
zienserinnen. Im Hintergründe ist die Ansicht des alten Klosters und 
das gotische Gnadenbild: die Madonna mit dem Jesukinde, zu sehen. 
Im Bilde rechts ist die Uebergabe des Stiftes an die Zister- 
ziensermönche durch Kaiser Ferdinand II. nach einem Gemälde im 
Stifte Schlierbach dargestellt. Die Mönche Aveisen Gesichtszüge jetziger 
Stiftskapitulare auf. Im Hintergründe ist das Stift Schlierbach in 
seiner jetzigen Gestalt. Kaiser Ferdinand II. übergibt dem Abte 
(f Prälat Gerhard Haslroither) den Schlüssel; auf den Stufen des 
Thrones liegt eine Urkunde mit der Aufschrift: „Kaiser Ferdinand II.“ 
Hinter dem Abte stehen P. Moritz Stadler, Prior; P. Josef Stögmüller, 
Forstmeister; P. Stephan Panholzer, Pfarrvikar in Steyrling, und im 
Vordergründe P. Jakob Mühlbauer, Stiftsschaffner. 
Im unteren Felde ist in der Mitte das Schloß Altpernstein 
dargestellt, das in der vielbesuchten Schloßkapelle ein wertvolles 
Marienbild (die hl. Sippe) aus der Schule Tizians birgt. Rechts ein 
Wappenschild mit der Inschrift: „Aula B. Mariae V.“, der Name 
des Stiftes „Maria Saal“ vom Gnadenbilde hergeleitet. Links das 
Wappen des Stiftes Schlierbach: ein rotes Kreuz vom Aveißen Buch- 
•staben S umschlungen. 
Das MaßAverk enthält das Bild des hl. Bernhard mit dem 
Schriftband: Salve Regina, und zwei Blumensträuße mit den Schrift 
bändern : 0 clemens, o pia, o dulcis Virgo Maria. (0 gütige, o milde, 
<0 süße Jungfrau Maria.) 
Spender: Ein ungenannter Wohltäter des Domes.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.