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lm Maßwerke sind angebracht das Mariahilfbild von der Wall
fahrtskirche, der hl. Ulrich, der frühere Patron dieser Kirche, und der
hl. Michael, der Patron der einstigen Stifts- und jetzigen Pfarrkirche
Mondsee.
Außer den Studenten kommen auf diesem Fenster keine Por
träte vor.
Spender: Die Marianischen Kongregationen von Linz.,
*32. Attersee — Puchheim,
Im untersten Felde links ist die Legende über den Ursprung der
Wallfahrt Attersee dargestellt. Die Pfarrkirche Attersee enthält am
Hochaltar ein altes auf Holz gemaltes Marienbild mit der Darstellung
der gekrönten Mutter Gottes mit dem Jesukind, das auf der Welt
kugel steht. Ueber die Stirn des Kindes und den Hals der Mutter
läuft ein roter Streifen. Das Bild soll 1622 im nahen St. Georgen i. A.
von einer protestantischen Frau zum Verschlüsse eines Hühnerstalles ver
wendet worden sein. Als es einst umfiel, führte die Frau unter einem
Fluche mit einer Axt einen Hieb darauf. Ein roter Streifen am Bilde
zeigt noch die Bruchstelle. Das Bild wurde am 15. August 1652 nach
Attersee übertragen und in der damaligen Schloßkapelle zur Verehrung
aufgestellt; es wird seitdem von vielen Gebetserhörungen berichtet,
Im obersten Bilde ist eine Wallfahrt nach Attersee dargestellt.
Im Hintergründe rechts steht auf einer Anhöhe das Kirchlein. Das
große Wallfahrtsschiff im Vordergründe enthält außer einer Frau im
zweiten Felde links (Gräfin Dora Kottulinski, St. Georgen i. A.) nur
Männer in verschiedenen Trachten aus verschiedenen Zeiten, auch einen
Bischof (mit den Zügen des Linzer Bischofes Franz Josef Rudigier, der
einmal eine Pilgerfahrt mitmachte) und vier Redemptoristen. Seit Jahren
veranstaltete das Redemptoristen-Kloster in Puchheim eine Männer-
Pilgerfahrt über Kammer nach Attersee. Am Ende der Gruppe ragt
ein Edelmann in spanischer Kleidung hervor, in der Tracht zu Beginn
des 18. Jahrhunderts, der das Bild der Mutter Gottes von Attersee
hält. Es ist Graf Franz Ferdinand Khevenhiller, der um 1730 die
frühere Schloßkirche umbaute und am Hochaltar das Marienbild auf
stellen ließ. — Im Hintergründe links ist das Höllengebirge mit dem
Schafberge sichtbar.
Das Mittelfeld zeigt links das Redemptoristinnen-Kloster Sankt
Anna in Ried i. I. und rechts den Wallfahrtsort Puchheim mit
der Redemptoristen-Kirche; rechts und links sind die Wappen des
Erzherzogs Maximilian Este, der in Deutsch-Ordensritter-Tracht
(Porträt) im untersten rechten Felde kniend, sein Schloß Puchheim
der seligsten Jungfrau darbietet.
Im Maßwerke ist die hl. Anna selbdritt, sowie der hl. Klemens
Maria Hofbauer und Gerard Majella.
Spender: Gräfin Kottulinski in St. Georgen i. A., die Patro
natsherrin von Attersee.