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‘24. Altöttiug.
Am 25. April 1782 verabschiedete sich Papst Pius VI. (Porträt)
auf seiner Rückfahrt von Wien an der Holzbrücke in Braunau a. I.
von Oberösterreich, um zur Mutter Gottes nach Altötting zu pilgern.
Dieser Abschied ist im Hauptbilde dargestellt. Im Hintergründe am
Brückenkopf wartet der päpstliche Reisewagen zur Fahrt über die
Innbrücke nach Simbach. Der Papst segnet noch einmal die sich
verabschiedenden Oberösterreicher, darunter den Landeshauptmann
Graf Thürheim und Vizekanzler Graf Kobenzl, welche im Aufträge
des Kaisers Josef II. dem Papste bis an die Landesgrenze das Geleite
gaben. Daran schließen sich der Kapuziner-Guardian von Braunau,
der Stadtpfarrer (mit den Gesichtszügen des Ignaz Probst, Stadt
pfarrers von Braunau i. P.) und andere Geistliche. Rechts steht ein
Mann mit einer Schriftrolle, welche die Worte trägt: „Was ist der
Papst?“ Dieser Mann ist Josef Valentin Eybel, Landrat in Linz (Porträt),
der gefürchtete und berüchtigte Klosteraufhebungskommissär. Ein Kapu
ziner-Laienbruder schaut voll Angst auf ihn, ob er nicht etwa das
Dekret der Aufhebung des Braunauer Klösterleins bei sich trage.
Eybel hatte zur Zeit, als der Papst zu Wien beim Kaiser weilte,
eine anonyme Schrift erscheinen lassen, welche den Primat des Papstes
leugnet und den Papst einem Bischöfe gleichstellt. Neben dem Papst
steht ein Diakon mit dem dreifachen Kreuze und ein Edelknabe mit
der Tiara, ein Fanfarenbläser, ferner andächtiges Volk. (Unter dem
Fanfarenbläser kniet eine Frau mit Kind; es ist die Frau des
Mitbesitzers der Tiroler Glasmalerei, Kommerzialrat Zimneter aus
Neukirchen bei Braunau, mit ihrem Sohne Erwin). Links sitzt
ein Mann, der eben in seinen Folianten die Worte geschrieben hat:
„Eine Kraft ging von ihm aus!“ Der Chronist des Stiftes Lambach,
wo der Papst Aufenthalt genommen hatte, wendete diese im Evan
gelium auf den Heiland bezogenen Worte auf den Papst an, um den
ganz außergewöhnlichen Einfluß des Papstbesuches auf das gläubige
Volk zu bezeugen.
Im unteren Felde links ist der hohe Turm der Stadtpfarrkirche
in Braunau sichtbar, rechts Altötting; in der Mitte die Taufe des
bayrischen Herzogs Otto in Altötting durch den heiligen Bischof
Rupert von Salzburg, darüber im Hintergründe das Gnadenbild von
Altötting.
Das Maßwerk enthält 3 Engel mit Spruchbändern: Filia Patris,
Mater Filii, Sponsa S. Spiritus. (Die Tochter des Vaters, die Mutter
des Sohnes, die Braut des Heiligen Geistes.) Diese Inschrift ist über
dem Gnadenbilde in der Altöttinger Kapelle angebracht.
Spender: f Norberta Baronin Spiegelfeld in Linz.