Volltext: Die neuen Gemälde-Fenster des Linzer Domes

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*22. Adlwang=Schauersberg. 
Die Kirche in Adlwang wurde 1095 durch den hl. Thiemo,, 
Erzbischof von Salzburg, eingeweiht. Der kunstsinnige Thiemo hatte 
dieser Kirche eine herrliche Pieta (Maria mit dem Leichnam Jesu 
auf ihrem Schosse) gespendet, die er aus einem Kunststein verfertigen 
ließ. Zur Zeit des Protestantismus nahm die Wallfahrt ganz ab, die 
Kirche geriet in Verfall, die Pieta war verloren gegangen! Bei der 
Wiederherstellung der Kirche fand man das Gnadenbild in einem 
Ameisenhaufen; 1663 wurde es wieder auf dem Hochaltar aufgestellt.. 
Im Hauptbilde links ist die Einweihung der Kirche durch den 
hl. Thiemo dargestellt. Die Innenansicht der Kirche zeigt den gegen 
wärtigen Bestand, die gotische Kirche aus dem Ende des 15. Jahr 
hunderts und den barocken Hochaltar mit dem Gnadenbilde. Im 
rechten Felde: das Auffinden des Gnadenbildes im Ameisenhaufen.. 
Das untere Feld bringt links den sogenannten „heiligen 
Brunnen“ von Adlwang; die Wallfahrer besuchen ihn gerne als 
Heilquelle; rechts die neue gotische Kirche des weltbekannten Kur 
ortes Bad Hall. 
Die Mitte dieses Feldes schildert die Legende von der Ent 
stehung des Wallfahrtsortes Schauersberg bei Wels. (Die Außen 
ansicht der Kirche Schauersbefg ist auf dem „Ave Maria“-Fenster 
unten abgebildet; Fenster 11.) Der Kreuzritter Graf Siegmund von 
Pollheim, der in Gefangenschaft der Sarazenen geraten war, kam 
nach seinem Loskauf durch seine Gemahlin auf der Rückreise schon 
in die Nähe seiner Heimat (Steinhaus), als er im Steinhäuserwald 
(Schauersberg) von einem Gewitter überrascht wurde. Ein Blitz 
spaltete neben ihm eine Eiche, der Graf fiel betäubt zu Boden; als- 
er erwachte, war die Gicht, die ihn schon lange plagte, verschwunden, 
die Krücke, der er sich bedienen mußte, fand er nicht mehr. Der 
Graf erbaute zum Dank für seine Errettung durch Mariens Schutz 
an dieser Stelle ein Kirchlein und ließ eine schöne Marienstatue 
in derselben aufstellen, die bald verehrt wurde. 
Das Bild zeigt im Hintergründe die zertrümmerte Eiche. Der 
Graf ist, geblendet vom Glanze der himmlischen Erscheinung, auf 
die Knie gesunken, zu seinen Füßen liegt die Krücke. Maria mit 
dem Jesukinde (die Darstellung ist eine Wiedergabe des Gnaden 
bildes zu Schauersberg) streckt schützend ihr Zepter über den 
Grafen aus. 
Im Maßwerke ist der kreuztragende Heiland (nach einem alten 
Gemälde in der Kirche Adlwang) dargestellt, ferner die Ablaßbulle 
des Papstes Eugen IV. für Adlwang vom 14. Mai 1431 und eine 
aufsprudelnde Quelle, reich bestrahlt vom Himmelslichte, ein Hinweis- 
auf die Jodquellen in. der Nähe von Adlwang. 
Porträte finden sich auf diesem Fenster nicht. 
Spender: f Frau Johanna Horak in Linz.
	        
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