Volltext: Die neuen Gemälde-Fenster des Linzer Domes

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4. Glockenweihe. 
Am 30. April 1902 weihte Bischof Franz Maria Doppelbauer 
die sieben Domglocken und am 1. Mai den Domturm und das Turm 
kreuz. Zur Weihe war der eiserne Glocken stuhl, der jetzt im Turme 
steht, zu ebener Erde vor dem Turme aufgestellt und die Glocken 
an demselben aufgehangen worden. Die unten hängenden wusch 
und salbte der Bischof selbst, die oberen der Domkapitular und 
spätere Generalvikar Balthasar Scherndl. 
Das Hauptbild zeigt im Hintergründe den Turm vom Innern 
des Domes aus gesehen. Der Glockenstuhl wurde nicht eingezeichnet 
und auch nur eine Glocke abgebildet, die der Bischof nach der 
Waschung eben abtrocknet. Es sind auf dem Bilde nachstehende 
Persönlichkeiten dargestellt: Der damalige Dom- und Chorvikar, 
jetzt Chef-Redakteur Heinrich Binder (als Diakon kniend); Prälat 
Scherndl (mit dem Rauchfaß), neben diesem (im Pluviale) Dom 
dechant Mons. Leopold Dullinger, im Hintergründe als Kreuzträger 
Prälat Dr. Josef Lohninger, damals Pfarrer in Unterach. Hinter 
dem Bischöfe stehen Dechant Michael Dobler in Haag und Dekan 
Dr. Karl Früh stör fer als Träger des Bischofstabes. Ferner die 
Domkapitulare Mons. Josef Schwarz in Dalmatik und Anton 
Helletsgruberin Domherrenkleidung, hinter Mons. Schwarz Professor 
Franz Neuhofer, Domorganist und Komponist, und Ignaz Gruber, 
Domkapellmeister. Links unter einem Baldachine steht Erzherzog 
Peter Ferdinand mit Gemahlin Christine, welche an der Feier 
teilnahmen. Vor diesen stehen (von links nach rechts): Der frühere 
Domkapellmeister Karl Waldeck, Meister Anton Gugg in Linz, 
welcher die Glocken gegossen hat. Im Vordergründe kniet der Dom 
baumeister Matthäus Schlager mit einer Planrolle. 
Im unteren Felde sind die hl. Barbara und der hl. Paulinus, 
Bischof von Nola, abgebildet. Erstere ist die Patronin der Bergleute 
(Erzgewinnung); letzterer soll schon zu Beginn des 5. Jahrhunderts 
Glocken geweiht haben, er gilt als Patron der Glockengießer. 
Am Grunde ist links ein Engel mit dem Wappen des Bischofs 
F. M Doppelbauer, rechts ein Engel mit Kreuzblume, ein Hinweis 
auf die Vollendung des Turmbaues. 
Im Maßwerke sind die sechs hl. Patrone der Domglocken dar 
gestellt: In der Mitte die Immakulata, in den Dreipässen oberhalb 
Michael, rechts und links Maximilian und Agnes, unterhalb rechts 
Josef, links Petrus. Das Bild der Immakulata vertritt zugleich die 
Glocke, welche der Rosenkranzkönigin geweiht ist. 
Spender: Oberlandesrat i. P. und Dombaukomitee-Mitglied Viktor 
Kerbler.
	        
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