Volltext: Der Hausruckkreis (3. 1830)

280 Distrikts - Kommissariat Kammer. 
Den Pfarrhof mit feiner schönen Aussicht bewohnt der 
Kooperator. DaS Schulhauö wurde 1748 vom Pfarrer Franz 
Aicher aufgeführt. 
Seewalchen hat zu Buchberg die Filiale zum heil. Ste¬ 
phan , zu Kemating die Filiale zum heil. Michael. 
Das Zehenthuch reicht bis 1655, das älteste Pfarrbuch 
1636 zurück. In diesem Jahre trat statt den Petrinern der 
erste Benediktiner an die Pfarre. 
Ueber die Zeit, i^ann Seewalchen an das Stift Michael¬ 
beuern fiel, gibt es "einige Varianten. Nach der Chronik 
dieses Stiftes vom verstorbenen Regierungsrathe Pichler in 
Linz wäre dieses schon io63 geschehen, wo das Kloster vom 
Grafen Sieghart von Beuern, Patriarchen von Aquileja, 
Güter vom Salzachthale an bis in die Niederungen der Do¬ 
nau um Wien, I o ch i n g, den WähringerGrund re. 
bekam. 
Richtiger ist, daß sich Abt Trunto von Michaelbeuern 
1155 vom Bischöfe Reginmar in Passau allen Zehent in die¬ 
ser Pfarre und die Pfarre selbst eintauschte. Die Landes¬ 
theilung Oesterreichs und Baierns durch K. Friedrich I. am 
8. September 1156 brachte Seewalchen und alle übrigen 
Güter und Unterthanen Michaelbeuerns in den Thälern der 
Ager und Vöckla unter die Territorial-Herrschaft von Oester¬ 
reich. 
1351 • geschah eine Salz - Auflage auf die 2 Güter 
Oeh bey Seewalchen. 1557 ertheilte Konrad von Schaum- 
burg dem Stifte Michaelbeuern wegen seiner Pfarre See¬ 
walchen das Fischrecht im Attersee. 
Durch die Verordnung K. Friedrichs IV. i458 an die 
Gerichtsbehörden seiner Erdlande, daß sie die Verlassenschaf- 
ten geistlicher Personen unberührt lassen, auch den künftigen 
Prälaten und Pfarrern an der Gewährnahme ihrer Pfarr- 
und Gottesgabe kein Hinderniß machen sollen, wurden auch 
Michaelbeuerns Besitzungen und Verhältnisse von Seewal¬ 
chen mancher Unbild enthoben. 1612 starb hier Abt Wolf¬ 
gang Burger von Michaelbeuern nicht ohne Verdienste 
um diese Pfarre, nachdem er am 27. März 1592 die abteiliche 
Würde resignirt hatte. Bey den Bauernaufläufen von 1626 
und 1652, bey Baierns Okkupation des Landes ob der Enns 
1620 — 1623 hatte die Pfarre und Herrschaft Seewalchen 
sehr viele Kriegsdrangsale zu erleiden.
	        
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