Volltext: Der Hausruckkreis (3. 1830)

xo8 Bäder und Gesundheitsbrunnen. 
Säuerlingen am sogenannten Saurüssel im Diftrikts- 
kommissariate Walchen; von 2 Schwefelquellen znWazing, 
von noch einer andern zu Lamperstorf, alle 3 mit etwas 
Eisen in der Pfarre Rothenbach, bis jetzt ohne nähere 
physische und chemische Analyse, aber alle bereits von den 
nächsten Anwohnern zum Abwaschen der Krätze und zu ande¬ 
rem häuslichen Bedarfs gebraucht. 
Das Chronicon Lunaelacense macht S. 123, 
125 und 306 von 2 Heilquellen Erwähnung: Vom St. Ki¬ 
lians- oder Konrads-Brunnen zu Oberwang, wo 
1145 der Mondseer Abt Konrad von den gottlosen Pfullin- 
gern erschlagen wurde; vom K 0 l 0 m a n n s - B r u n n e n zwi¬ 
schen Mondsee und Thalgau, seit 1695 besonders als heilsam 
bekannt in Fuß-, Augen - und sonstigen Gliederkrankheiten. 
Alle Bäche in der Pfarre Oberhofen besitzen die Ei¬ 
genschaft des Jnkrustirens. Man sindet daher manchesmahl 
hübsche Stalaktiten im Kleinen (von Amann's Papiere). Seit 
1825 besteht 1/2 Stunde von W 0 l fs e g g im Hofwalde 
ein vortreffliches Heilbad, welches sein Entstehen dem ge¬ 
schickten Wundarzte, Johann Michael Beck verdankt. 
Sei» »«ermüdetes Forschen über die Natur der Steinkohlen 
brachte ihn auf den Gedanken, dieses Wasser für Leidende 
an Gicht und Rheumatismen anzurathen, und der Er¬ 
folg übertraf alle Erwartung. Ein Knabe, durch die Gicht 
am ganzen Körper gelähmt, konnte nach latägigem Gebrau¬ 
che dieses Bades bloß mit Hülfe eines Stockes schon eine 
Stunde weit gehen, und verließ nach einem Monat langen 
Gebrauche das Bad gesund und gerade. Diese und mehrere 
ähnliche Wunderkuren machten, daß die Inhaber des Berg¬ 
werkes eine förmliche Badanstalt errichteten, und auch das 
Wasser chemisch analysircn ließen. Das Resultat darüber 
gab folgende Bestandtheile an: Schwefel, Salpeter¬ 
säure,Kohle nstosfgas, St a hl und Be rgö hl*). Der 
Ruf über die Heilkräfte des Bades zu WolfseHg verbreitete 
sich bald so, daß man jetzt nur im Sommer 7 bis 800 Bäder 
bereitet. (Pfarrschriften). 
1827 wurde zu Vöcklabruck an der Vöckla eine neue 
Badanstalt errichtet. 
*) Bey einer neuen zweyten Analyse fand man kohlensaures Na- 
txum (socla), Schwefelsaures Natrum (sal mirab. glauber.)', 
Salzsaures Natrum < Kochsalz), Schwefelsauren Kalk, Kohlen¬ 
sauren Kalk.
	        
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