Volltext: Der Mühlkreis (1. / 1827)

Medizinalwesen . 
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Arzt befindet , wovon die meisten zugleich Geburtshelfer sind . Diese Wundärzte bilden ein eigenes Gremium , dessen stand der jeweilige Kreiswundarzt ist . Es besteht für sie eine eigene Gremialordnung . 
Für die GeburLs hülfe ist auch dadurch gesorgt , daß im Kreise 105 geprüfte Hebammen unter dem Namen zirkshebammen angestellt sind , welche einen Unterhaltsbeytrag von den Dominien und Gemeinden beziehen ; dafür müssen sie den Armen unentgeldlich dienen . — Apotheken bestehen 9 im Kreise , 5 auf dem Lande , 4 in der Hauptstadt . Sie sind alle in einem sehr guten Zustande , und werden jährlich , damit sich keine Mißbrauche einschleichen , in der Stadt von dem Landesprotomedikus , auf dem Lande von dem Kreisärzte untersucht . Dem fürchterlichsten aller Schrecknisse , als schein - todt begraben zu werden , hat die Staatsverwaltung dadurch vorzubeugen gesucht , daß sie seit 1 . Julius 1815 die To ten beschau anordnete , und die Errichtung von kammern anbefohlen hat , wo der Verstorbene noch vor ner Beerdigung mehrere Tage hindurch beygesetzt , und ihm ein in die Wohnung des Todtengräbers führender Glockenzug in die Hand gegeben wird . Die Todtenbeschau wird in dem Mühlkreise von den dazu aufgestellten , aus der Lehre über die Rettung der S ch e i n t 0 d t e n geprüften Wundärzten ßig , und mit Einsicht gepflogen , wofür sie für jeden fischen Fall eine bestinimte Belohnung aus dem Vermögen der Verstorbenen , bey Armen aber von der Gemeinde ten . Weniger wird die Verordnung in Beziehung auf die . Leichenkammern befolgt . Es soll nämlich in jedem Pfarr - orte eine Leichenkammer bestehen ; man findet aber nur 48 vor , 57 Pfarren sind ohne solche Gebäude . 
Die K u h p 0 ck e n i m p fu n g wird auch in den schen Staaten sehr zu befördern gesucht ; sie ist in denselben durch indirekten Zwang eingeführt . Obwohl die Nützlichkeit dieser Anstalt jedem Verständigen einleuchten sollte , obwohl der Kuratklerus eben so wie die politischen Behörden und die sonders aufgestellten . Jmpfärzte dieser Anstalt mit unermüde - ter Thätigkeit eine günstigere und allgemeine Aufnahme zu verschaffen suchen , und obwohl der Staat den ganzen dieß - fälligen Kostenaufwand übernimmt , so schreitet sie im kreise nur langsam vorwärts .
	        
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