Volltext: Der Mühlkreis (1. / 1827)

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Volkscharakter und Sitten . 
sind durchgehends : Scheibenschießen in den Markten , Kegel scheiben , Kartenspiel , Sackspringen , Wettrennen mit den ( heißt hier Ringelreiten ) , Eyerln zu Ostern , und im Winter das Eisschießen . Andere eigenthümliche Spiele den nicht statt . Obenan steht jedoch der Tanz . 
Es würde zu weitläufig werden , die verschiedenen wohnheiten bey Kind Laufen , Hochzeiten , Tänzen , Leichenbegängnissen , P r o e e ssi o n e n re . zu ben . Nur von der Kleidertracht wird noch Folgendes angeführt : Im oberen Mühlviertel tragen die Männer 
wöhnlich Gupfhüte , seidene und kattunene Halstüchel , be ! von Kattun , Zeug oder Tuch mit kleinen Knöpfen , tel theils mit Pfaufedern , theils mit Riemen ausgenäht und mit Namen und Jahreszahl versehen , kurze schwarze Hosen von Tuch oder Leder , im Sommer blaubaumwollene pfe , im Winter blaue Socken , über diese Stiefel , schuhe , und an den allgemeinen Sonntagen einen Janker nebst Mantel , zu heiligen Zeiten aber — an Festtagen im oberen Mühlviertel seltener , im unteren jedoch gewöhnlicher , einen tüchenen Rock mit Kattun gefüttert und mit Haften versehen . Auch im unteren Mühlviertl pflegen sich die ner , nur mit dem angezeigten Unterschiede , so zu kleiden , und daß sie am Kopfe gewöhnlich einen breitscheibigen , zen Hut haben . 
Bey den Weibern sieht man in beyden Vierteln fast die gleiche Tracht , nur noch geschmackvoller im oberen tel . Man hat Kopftüchel von Baumwolle , oder auch nannte Pfeffertüchel , ein seidenes oder baumwollenes tuch , kurze Rockel , theils von Kattun , inwendig mit wand , bisweilen auch mit Taffet gefüttert . Die Mieder sind verschwunden , dafür tragen sie Leibe ! größtentheils gehaftelt . Ihre Röcke sind kurz , und theils von Schafwolle , theils von Kattun ; die blaubaumwollenen oder weißen Strümpfe reichen bis unter die Kniee , und werden mit leinenen , gestrickten , ledernen oder auch seidenen Bändern gebunden . Die Schuhe werden nieder und vorgeschnitten getragen . Im Winter hen die Männer gewöhnlich füchsene , die Weibspersonen aber sogenannte Fingerfäustlinge an . — Die alten Einwohner gen sich ganz einfach , und unterschieden sich jene der gegenden von jenen der Städte durch ihre langen Bärte ; viele darunter hatten auch sogenannte Knebelbärte . ( Das
	        
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