Volltext: Neuester Wegweiser durch Linz und seine nächste Umgebung

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Die Kirche und daS Kloster der Karmeliten an der 
Landstrasse ( 467 ) . 
Der Stifter davon istFranzErnestFreiherr v . Kai - serstain aus München 1672 mit einem Kapitale von 36000 fl . 
Die Karmeliten siedelten sich anfangs im jetzigen TranS - portssammelhause ( 543 in der äußeren Herrengasse ) an ; man fand es aber zu klein . Hierauf legte der Landeshauptmann , Heinrich Wilhelm Graf v . Starhemberg« 1674 den Grundstein zu Kloster und Kirche am jetzigen Platze , und noch im nämlichen Jahre wurde am 15 . Oktober die erste Messe gelesen . 
Das Kloster ist nach den Vorschriften des Ordens gebaut ; es hat 2 Stockwerke , 34 Zellen , 2 innere Chöre , 2 en , 2 Speisezimmer nebst einem Garten über 2 Joch . Beim Eingangs in dasselbe und an allen Zellen sind Denksprüche aus heiligen Vätern angebracht . Hier war einst das Noviziat von 14 consöderirten Klöstern ; 1700 hat sich aber die Konföderation aufgelöst , und seitdem bestehen in der osten - . Monarchie nur - Mehr zu Linz , Wien , und Rab Karmeliten . 
Der erste Prior Makarius trat sein Amt am 1 . ner 1675 an . Hier legte Johann Philipp Weszdin am 2t . August 1769 als P . Paulinus zum heil . Bartholomä daS Ordensgelübde ab . Er war am 25 . April 1753 zu Hof bei MannerSdorf in Unterösterreich geboren , trat 1774 feine sionsreise nach Ostindien an , bekehrte dort über 546 Personen , sinnte über 20000 als Generalvikar und Visitator des PapsteS Klemens XIV . , ging auf Kosten des unglücklichen Königs Ludwig XVI . 1789 nach Europa zurück , und gab uns nach A . H . L . Heeren die größten Aufklärungen über da§ Sanfcrit ( die alte Büchersprache der Hindu ) . 
17qo 1798 schrieb er seine Hauptwerke über die Sprache , Li« 
teratur und Archäologie der Indier . Alle seine Werke befinden sich in - ber k . k . Hofbibliothek zu Wien . Er starb im Kloster zur Stiege der heil . Jungfrau in Rom qm 7 , Jänner 1806 . In den Kreuzgängen , Chören und Speisezimmern trifft man Bilder von Reslfeld , Danzwoll ( 1767 ) , Wolf ( 1777 ) und Tischlerarbeiten vom Laienbruder Fr . Joachim ( i 1797 ) an . Die mit Marmorsteinen gepflasterte Bibliothek in einem langen , lichten Gange des ersten Stockwerkes hat an die 10000 Bände mit einem sehr brauchbaren Kataloge . Da 'ist auch der Grundriß , des Klosters .
	        
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