Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

46 
Lage und Absichten der Entente. 
8»ni/g»u. bis zum siegreichen Ende durchzukämpfen. Die Friedensresolution des 
deutschen Reichstages vom 19. Juli konnte in diesem Vorhaben nur be¬ 
stärken. Der päpstliche Friedenssühler stieß daher im August auf glatte 
Ablehnung. 
Die Streitkräste der Entente waren zahlenmäßig gegenüber dem 
Frühjahr kaum verändert. 
Das französische Feldheer zählte in Frankreich 2900000 Mann; 
220000 Mann (acht Divisionen) standen am Balkan, 180000 waren als 
Sicherheitsbesatzung in Rordasrika gebunden. Die Ersatzlage war aufs 
äußerste gespannt. Außer rund 150000 Mann in den Depots des Feld¬ 
heeres waren in der Heimat noch 928000 Ausgebildete vorhanden, davon 
kamen aber als Frontersatz nur rund 200000 noch in der Ausbildung Be¬ 
griffene in Frage einschließlich des Rekrutenjahrgangs 1918 mit rund 
85000 19- und 20jährigen. Die übrigen, mehr als 700000 Mann standen 
in kriegswichtigen Betrieben. Sdbsi- bei Heranziehung des letzten Man¬ 
nes und unter der Annahme ruhiger Lage an der Front reichte der Ersatz 
an weißen Mannschaften kaum bis zum Jahresende. Farbige konnten nur 
noch in begrenztem Maße gewonnen werden. 
Vom englischen Heere standen 1900000 Mann in Frankreich. Etwas 
über 200000 Mann (fünf Divisionen) befanden sich auf dem Balkan, 
170000 in Mesopotamien, ebenso viele wurden in Ägypten bereitgehalten, 
55000 fochten in Ostasrika. In Indien waren drei englische und acht 
indische Divisionen als Besatzung unabkömmlich. In England selbst standen 
außer den Heimattruppen, die für Verteidigung des Landes erforderlich 
waren, zwei Divisionen zum Einsah in Frankreich bereit, 350000 Mann 
befanden sich in der Ausbildung. Ein weiterer Zugang von rund 100000 
Mann monatlich konnte erhofft werden, war aber nach Ansicht der Regie¬ 
rung kaum noch zu steigern, ohne die Arbeit in kriegswichtigen Betrieben 
zu gefährden. Wieweit die britischen Dominien und Kolonien noch Mann¬ 
schaften stellen konnten, war unsicher. Die Ersahlage Großbritanniens war 
insgesamt nicht viel besser als die Frankreichs. 
Die belgische Armee stand mit etwa 140000 Mann an der Front 
in Flandern, rund 9000 Mann kämpften gegen Deutsch-Ostaftika. Nen¬ 
nenswerter Ersatz fehlte, da fast das ganze Land von den Deutschen be¬ 
seht war. 
Portugal hatte bisher eine Division von 29000 Mann an die West¬ 
front entsandt. Das Kontingent stand unter englischem Oberbefehl und 
sollte noch im Jahre 1917 auf 50000 Mann gebracht werden. 
Die Gesamtstärke des italienischen Feldheeres belief sich auf 
2300000 Mann. Eine Division war nach dem Balkan entsandt. Die aus-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.