Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Das Angriffsverfahren. 
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Dagegen erwies sich der immer wieder hervortretende Wunsch, die 
Feuerwalze den Fortschritten der Infanterie entsprechend langsamer oder 
schneller laufen zu lassen, als unerfüllbar. Auch das bisher vorgesehene 
Zurückziehen schien bedenklich: „Die Walze springt grundsätzlich nach der 
Ahr"; nur für den Fall, daß eine Beschleunigung erforderlich war, konnten 
die Bataillonsführer diese durch Leuchtzeichen anfordern; von der Ein¬ 
führung eines Zeichens „Halt" oder „Iurückverlegen" wurde ausdrücklich 
Abstand genommen. Der erste Sprung der Walze sollte 300 bis 400 Meter 
betragen, die späteren bei der Feldartillerie etwa 200, bei der schweren 
Artillerie etwa das Doppelte. Für das Vorwärtskommen der Infanterie 
waren anfangs eine Minute für je 100 Meter, im weiteren Verlaus zwei 
bis drei Minuten zu rechnen. 
Die in der ersten Fassung der Vorschrift verlangte Zerstörung der 
feindlichen Verteidigungsanlagen wurde, da bei der kurzen Dauer des 
Vorbereitungsfeuers unerreichbar, fallen gelassen. Man mußte sich im 
wesentlichen mit moralischer Wirkung, vorübergehender Betäubung der 
Besatzung, begnügen. Auch die Forderung, die gesamte Artillerie und die 
Minenwerfer zur Unterstützung des Infanterie-Angriffs nach Erreichen der 
Schußgrenzen vorzuwerfen, wurde als zu weitgehend erkannt. Das zer¬ 
schossene Gelände und die Gefahr der Verstopfung der Wege werde dem 
entgegen sein, ebenso die geringe Zahl und unzureichende Zugleistung der 
Pferde. Man wollte sich daher damit begnügen, außer der Vegleitartillerie 
(eine leichte Batterie für jedes Infanterie-Regiment und zwei leichte 
Minenwerfer für jedes Bataillon) zunächst den Rest des Feldartillerie- 
Regiments, das ständig zugeteilte schwere Bataillon und die Minenwerfer- 
Kompanie der angreifenden Division nachzuziehen. Ihnen sollten leichte 
und schwere Artillerie in etwa gleicher Stärke folgen, dabei insbesondere 
Mörser und 10 om-Kanonen. Voraussetzung blieb aber stets, daß auch der 
Munitionsnachschub geleistet werden tonnte. 
Die Bestimmung, daß die Divisionen des zweiten Treffens denen des 
ersten zu unterstellen seien, war gestrichen. Im Gegenteil, sie sollten nicht 
vorzeitig in den Kampf geworfen werden, sondern lange in der Hand 
der Generalkommandos bleiben, um dort eingesetzt zu werden, wo der 
Kamps gut vorwärts ging. Im allgemeinen sollten sie weniger zur Ablösung 
als zum Einschieben gebraucht werden, da sich die Front mit dem Stoß in die 
Tiefe der feindlichen Abwehrfront voraussichtlich dehnen würde. In dieser 
Beschränkung des Einsatzes von Divisionen kam zum Ausdruck, daß die 
Kräfte, die man insgesamt zur Verfügung hatte, begrenzt waren. 
Überblickt man die an der Vorschrift vorgenommenen Änderungen, so 
kann man als ihr gemeinsames Kennzeichen feststellen, daß die Oberste 
Weltkrieg. XIV. Band.
	        
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