Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Österreich-Ungarns Kriegführung im Fahre 1918. 
lägen die Verhältnisse beiderseits derBrenta, Hauptkräfte östlich des Flusses. 
Bei der Heeresgruppe Boroevi<5, die den Piave vor der Front hatte, sei ein 
Angriff der S. Armee ebenfalls schwierig. Günstig aber seien die Angriffs- 
bedingungen am rechten Flügel der Isonzo-Armee, wo man die Inseln im 
Piave in Besitz und nur einen schmalen, wenn auch tiefen Flußarm zu 
überwinden habe, der im übrigen im Sommer weniger Wasser führen werde. 
Die Denkschrift kam zu dem Schluß: Gleich zeitiger Angriff beiderseits 
der Brenta und über die Piave-Inseln läßt „den größten Erfolg er¬ 
hoffen und ist nach der Zahl unserer Artillerie gewiß durchführbar. Die 
Offensive würde uns im Sommer (nach Einbringung der Ernte in Italien) 
ungeheure Beute einbringen und, ohne Mitwirkung deutscher Truppen 
durchgeführt, eme Glanzleistung unserer ruhmreichen Truppen darstellen". 
März Isis. Erst die Aufforderung des Generalfeldmarschalls von Hin- 
denburg vom 15. März, zur Entlastung des deutschen Heeres möglichst 
bald in Italien offensiv zu werden^), gab dann Veranlassung, dem An- 
griffsgedanken ernstlich näherzutreten. Nach einer vorläufigen Antwort 
vom 16. März, in der Generaloberst von Arz bereits daraus hinwies, daß 
die Vorbereitung der Offensive geraume Zeit in Anspruch nehmen werde, 
teilte er am 13. März mit: „Die .... angeregte Entlastungsoffensive gegen 
Italien ist hier schon seit längerer Zeit in Aussicht genommen gewesen... 
Dieselbe wird, wie mir General von Waldstätten^) soeben sagte, gegen- 
wärtig dadurch ganz außerordentlich erschwert, daß die Verpflegungslage 
bei den k. und k. Truppen an der Südwestfront eine geradezu erbärmliche 
ist, daß also, da nur von der Hand in den Mund gelebt würde, von einer 
Aufspeicherung von Vorräten, wie dies für eine Offensive notwendig sei, 
vorläufig keine Rede sein könne. Ebenso wären die Leute unterernährt 
und daher zu kraftvollen Operationen kaum geeignet. Nicht minder er- 
schwerte die schlechte Munitionslage alle Operationen, und diese wiederum 
sei durch das Ausbleiben der von Deutschland zu liefernden Kohlenmengen^) 
bedingt". Am 27. März teilte Generaloberst von Arz endgültig mit: Er 
werde „unter Zusammenfassung aller verfügbaren personellen und ma- 
teriellen Mittel der Wehrmacht der Monarchie einen Schlag gegen Italien 
durchführen lassen. Die Vorbereitungen für diese Operation werden Ende 
Mai beendet sein. Als Resultat dieser Operation, die uns bis an den Etsch 
führen soll, erwarte ich den militärischen Niederbruch Italiens". 
*) S. 87. 
a) Genmaj. Freiherr von Waldstätten, Chef der Op. Abt. und Stellvertreter des Chefs 
des Genst. 
3) Österreich-Ungarn war von jeher auf Einfuhr hochwertiger deutscher Kohle an- 
gewiesen. Die vereinbarten Mengen hatten aber nicht immer voll geliefert werden können.
	        
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