Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die Vorbereitung der deutschen Westoffensive. 
Winter oder teilweise denen des vorderen Treffens unterstellt werden sollten. 
m7'18. Doch wurde davor gewarnt, sie vorzeitig zur Ablösung einzusetzen: „Die 
höheren Führer müssen das Letzte von der Truppe verlangen und sie nur 
dann ablösen, wenn sie nicht mehr in der Lage ist, erneut anzugreifen". 
Für die operative Ausnutzung des Erfolges wurden weitere Infanterie- 
und Kavallerie-Divisionen besonders bereitgestellt. Mit diesem Verfahren 
war aber den Franzosen im April 1917 der Durchbruch ebensowenig ge- 
hingen wie den Engländern bei ihren noch mehr nach dem Verfahren der 
Somme-Schlacht geführten Offensiven. 
Hatten die Gegner bei allen bisherigen Angriffen die fehlende Aber- 
raschung durch überwältigende Überlegenheit an Rohren und Munition 
der Artillerie auszugleichen versucht, so baute sich der englische Angriff 
bei Cambrai im November 1917 ausschließlich auf Überraschung aus. 
Sie gelang vollständig, da der Einsatz starker Kampfwagen-Verbände auch 
in ausgedehnte Hindernisfelder breite Lücken gerissen und jede vorher- 
gehende Artillerievorbereitung entbehrlich gemacht hatte. Es schien er- 
wiesen, daß aus solche Weise weitgesteckte Ziele und, wenn ausreichende 
Stoßreserven bereitgehalten wurden, auch der operative Durchbruch zu 
erreichen waren. 
Der deutsche Gegenangriff vom 30. November war ebenfalls auf 
Überraschung aufgebaut. Sie war geglückt, obgleich die Artillerievorberei- 
tung nicht durch Panzerangriff hatte ersetzt werden können. Eindringungs- 
tiefen bis zu acht Kilometern waren am ersten Tage erreicht worden. 
Diese Erfolge auszunutzen war aber nicht gelungen, weil die Zeit zu aus- 
reichender Vorbereitung des Angriffes gefehlt hatte. 
Die Erfahrungen dieses deutschen Gegenangriffs, daneben auch die 
des kurz vorhergegangenen glänzenden Angriffserfolges in Italien, gaben 
zu Ende des Jahres 1917 die letzten und teilweise entscheidenden Finger- 
zeige für die Gestaltung der bei der Obersten Heeresleitung bereits in 
Arbeit befindlichen grundlegenden Vorschrift: „Der Angriff im Stel- 
lungskrieg". Diese faßte in erster Linie die „Durchbruchsschlacht" ins 
Auge, „die den Abergang zum Bewegungskriege zu erzwingen sucht". 
Der Durchbruch wurde dabei als ein „Durchfressen durch die feindlichen 
Stellungssysteme meist unter starker offensiver Gegenwirkung des Feindes" 
gekennzeichnet; er müsse „schnell und tief vorgetragen werden". Der 
erste Einbruch „sei verhältnismäßig leicht"; die Schwierigkeit liege im 
richtigen Nähren des Angriffs: „Der überraschte Gegner darf nicht zur 
Besinnung kommen". 
Das vorbereitende Artilleriefeuer sollte aus wenige Stunden zu- 
sammengedrängt werden. Im Sinne der Überraschung wäre es gewesen.
	        
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