Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die Vorbereitung der deutschen Westoffensive. 
W>nt«- truppen in vorderster Linie, um dort bis zum Augenblick des Angriffs- 
1917/18 beginns das gewöhnte Bild zu zeigen. Nachdrückliche Ablenkung der Auf¬ 
merksamkeit des Feindes durch Angriffe an anderen Frontabschnitten war 
als dringend erwünscht erkannt worden. 
Die Anlage des Angriffs selbst beruhte „auf der erprobten Wirkung 
der schweren und schwersten Artillerie", die das Gelingen des Einbruchs 
der Infanterie gewährleisten sollte. Dazu waren mehr als 90 Geschütze 
auf den Kilometer eingesetzt worden. Ihr Aufmarsch und die Munitio- 
nierung hatten ebenso wie das Einschieben durchgeführt werden können, 
ohne daß der Gegner Stärke und Ausdehnung des bevorstehenden Angriffs 
erkannte. Erst die durch ungünstige Witterung veranlaßte Verschiebung 
des Angriffs hatte die Überraschung in Frage gestellt. 
Die einheitliche Leitung der Artillerie durch das den Angriff be¬ 
fehligende Armee-Oberkommando hatte sich nicht bewährt, vielmehr hatten 
die rasch wechselnden Lagen Führung der Artillerie durch die Divisionen 
als zweckmäßig erscheinen lassen. Im Zusammenhang damit waren deren 
Angriffsstreifen, anfänglich nur knapp einen Kilometer breit, in Zukunft 
breiter gewählt worden. 
Der Zeitbedarf für den von der Infanterie im Angriff zurückzulegenden 
Weg war anfangs unterschätzt worden. Eine der Sturmtruppe unmittelbar 
voranschreitende, in kleinen Sprüngen sich bewegende kräftige Artillerie¬ 
wirkung, später „Feuerwalze" genannt, hatte zunächst keine entscheidenden 
Ergebnisse gebracht, großenteils deshalb, weil die feindliche Artillerie nicht 
niedergekämpft war. Erst die Anwendung eines neuen Kampfgases im 
Juni 19161) brachte diesem Ziele nahe. Unter günstigen Verhältnissen 
konnte man in Zukunft hoffen, die feindliche Artilleriewirkung wenigstens 
für einige Stunden im wesentlichen auszuschalten. Dann blieb immer noch 
die Aberwindung der im Gelände eingenisteten feindlichen Infanterie, 
insbesondere ihrer Maschinengewehre, eine schwer zu lösende Aufgabe. 
Soweit in der Folgezeit bis zum Gegenangriff bei Eambrai im Herbst 
1917 noch größere deutsche Angriffe stattfanden, gingen sie auf Kriegsschau¬ 
plätzen vor sich, die so wesentlich andere Verhältnisse als die Westfront auf¬ 
wiesen, daß bei ihnen als zweckmäßig Erkanntes nicht ohne weiteres über¬ 
nommen werden durfte. Immerhin ist das von Oberst Bruchmüller für 
Aufmarsch und Feuerverteilung später auch im Westen angewandte Ver¬ 
fahren zuerst im Osten erprobt worden. Einen gewissen Ersatz für eigene 
Erfahrungen bot im übrigen die Untersuchung des Verfahrens der Fran- 
zosen und Engländer bei ihren großen Offensiven^). 
Bd. x, S. 191. 
2) Auf Befehl des Chefs d. Genst. d. F. H. würden als Druckhefte herausgegeben: im
	        
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