Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

40 Die Vorbereitung der deutschen Westoffensive. 
min Utals der Wille der Kaiserin, keinen Österreicher in Frankreich kämpfen zu 
mjiu. jaj|en gtpm- rollen österreichische Batterien nach Frankreich, aber die 
stehen doch weit ab und treten nicht so in die Erscheinung, während ein 
Kampf Mann gegen Mann vermieden werden soll. In Italien ist dies 
etwas anderes, da dort die Franzosen die Initiative ergriffen haben"!). 
Trotzdem riet General von Cramon dazu, gemäß der früher erhaltenen 
Zusage auf Entsendung von drei kampfkräftigen österreichisch-ungarischen 
Divisionen an die Westfront zu bestehen; schon aus politischen Gründen 
sei dies wichtig im Hinblick auf das Zusammengehen mit Österreich-Ungarn 
in der Zukunft und auf die Stimmung der Mehrheit des österreichisch¬ 
ungarischen Heeres, der es Ehrensache sei, an der Westfront mitzukämpfen. 
Die Oberste Heeresleitung schloß sich dieser Auffassung an, und General 
von Cramon versuchte darauf, die Truppenhilfe durchzusetzen. Seine Be¬ 
mühungen blieben aber ohne Erfolg, da, wie Generaloberst von Arz ihm 
nunmehr vertraulich eröffnete, die Entsendung österreichischer Infanterie 
an die Westfront „an Allerhöchster Stelle nicht genehm wäre". 
Mit dieser Ablehnung fand sich die Oberste Heeresleitung ab, da sie 
die Unterstützung durch österreichisch-ungarische Divisionen bei den schwie¬ 
rigen Kampfverhältnissen der Westfront doch nicht allzu hoch einschätztet. 
Statt der unmittelbaren Waffenhilfe wünschte sie daher einen die West¬ 
front entlastenden Angriff in Italien^). Nach dem Westen hatte die 
österreichisch-ungarische Heeresleitung inzwischen 46 schwere und schwerste 
Batterien entsandt, die aber mit nur äußerst geringer Munition eintrafen. 
b) Stärke und Ausrüstung. 
Für die Offensive konnten im ganzen nur so viel Divisionen bestimmt 
werden, wie für Angriffs- und Bewegungskrieg einigermaßen ausreichend 
ausgestattet werden konnten. Heranziehung weiterer Kräfte von anderen 
Kriegsschauplätzen oder österreichisch-ungarischer Divisionen, die ebenfalls 
deutscherseits weitgehend hätten ausgestattet werden müssen, konnte also 
an der Stärke des Angriffsheeres nichts Wesentliches ändern. Solche 
Verbände hätten, soweit sie ohne Gefährdung kriegswichtiger Belange 
überhaupt frei gemacht werden konnten, lediglich als Stellungsbesatzung 
oder als Arbeitstruppen verwandt werden können. 
i) Das bezog sich auf die Kämpfe im Spätherbst 1917. 
*)Gen. von Cramon schrieb hierüber nach dem Kriege („Unser öst.-ung. Bundes¬ 
genosse im Weltkrieg", S. 148): Er habe bedauert, daß die Oberste Heeresleitung nicht auf 
der früher zugesagten Waffenhilfe bestanden habe; zehn österr. Divisionen seien damals für 
den Westen frei zu machen gewesen, die man an ruhigen Fronten hätte verwenden können. 
')Weiteres hierüber S. 37 u. Kap. X.
	        
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