Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die deutsche Westfront in der Abwehr. Kampf um Zeitgewinn. 
entschloß sich daher, in der kommenden Nacht mit dem linken Flügel 
des II. bayerischen Armeekorps hinter den Sensse-Abschnitt Arleux— 
Aubigny, mit dem XVIII. Armee- und XIV. Reservekorps in die Linie 
Aubigny—Marcoing—Billers-Plouich („Hägen-Stellung") auszuweichen. 
Damit wurde westlich von Cambrai die eigentliche Siegfried-Stellung 
aufgegeben. Die Heeresgruppe billigte den Entschluß und vertrat ihn 
gegenüber der Obersten Heeresleitung, als diese Rechenschaft ver¬ 
langte. 
Bei der 2. Armee der Heeresgruppe Boehn erwehrten sich am 
Vor- und Nachmittag das 54. Korps und IV. Reservekorps heftiger, haupt¬ 
sächlich von Amerikanern und Australiern mit zahlreichen Tanks vor¬ 
getragener Angriffe. Der Schwerpunkt lag bei Lempire, das behauptet 
wurde. Der rechte Armeeflügel mußte mit Rücksicht aus das Ausweichen 
der 17. Armee in der Nacht zurückgebogen werden, auf dem linken setzte 
sich der Gegner bei Pontru fest. An der übrigen Front der Heeresgruppe 
blieb es im wesentlichen ruhig. 
Bei der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz, die einen Gro߬ 
angriff auch gegen die 7. Armee erwartet hatte, griff die französische 
lO.Armee nach heftigem Artilleriefeuer mit Kampfwagen zwischen Ailette 
und Aisne an; ihr Ziel war Laon. Sie beulte die deutsche Stellung nörd¬ 
lich von Bailly ein. Kronprinz Wilhelm ordnete das für diesen Fall vor¬ 
bereitete Ausweichen hinter Ailette und Oise/Aisne-Kanal^) für die Nacht 
zum 23. September an. Bei der l. Armee mußte der äußerste linke 
Flügel in Verfolg der Kämpfe bei der Z.Armee weiter zurückgebogen 
werden. Bei dieser Armee war das feindliche Artilleriefeuer um 530 mor¬ 
gens von neuem zu gewaltiger Stärke angeschwollen. Eine halbe Stunde 
später brachen französische Tanks vor, gefolgt von Infanterie, die durch 
immer neue Wellen aufgefüllt wurde. Diesem Massenansturm waren die 
bereits geschwächten deutschen Divisionen beim Fehlen ausreichender Re¬ 
serven nicht gewachsen. Am rechten Flügel trieb der Feind einen tiefen 
Keil bis zur Bahn bei Ste. Marie-a, Py vor. Südöstlich von Somme Py 
wurde die Front durchbrochen, erst auf den Höhen östlich des Ortes kam 
der Ansturm zu vorläufigem Halt. Schwere Kämpfe entwickelten sich bei 
Manre. Weiter östlich gingen nur geringere Geländeteile verloren. Ost¬ 
lich der'Argonnen schritten die Amerikaner im Aire-Tal zu neuen heftigen 
Angriffen; sie kamen bis vor Apremont. Auch östlich der Aire machten 
sie Fortschritte. Bei der 5. Armee der Heeresgruppe Gallwitz 
mußte Montfaucon vor beiderseitiger Umfassung aufgegeben werden. An 
der Maas wurde die Front bis gegen Brieulles zurückgedrückt. 
S. 605.
	        
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