Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die deutsche Westfront in der Abwehr. Kamps um Zeitgewinn. 
25. e,pumbtt.müssen1). Insgesamt war die zahlenmäßige Überlegenheit der Gegner, 
vor allem auch die sehr große in der Luft, unbestreitbar. Ihre bessere (Er¬ 
nährung von Mann und Pferd stand außer Frage, ebenso die reichlichere 
Versorgung mit Waffen, Gerät und Treibstoff sowie die größere Leistungs¬ 
fähigkeit ihrer mit amerikanischer Hilfe ausgebauten Eisenbahnen. 
Die beim Feinde als Reserven hinter der Front stehenden Kräfte 
berechnete die Abteilung Fremde Heere der Obersten Heeresleitung am 
23.September auf etwa 82 Divisionen^), von denen die überwiegende 
Mehrzahl als „kampfkräftig" eingeschätzt wurde. Die Zahl der Kampf¬ 
wagen sollte rund 2000 betragen. 
Die Stellungen, die das deutsche Westheer gegen Ende September 
hielt, standen, wenn sie auch der Nachbesserung und des Ausbaus bedurften, 
im großen und ganzen an Stärke denjenigen nicht nach, in denen es 1916 
und 1917 schwere Angriffe abgewehrt hatte. Seitdem hatten sich die Ver¬ 
hältnisse aber insofern wesentlich ungünstiger gestaltet, als die innere Kraft 
der Truppe nicht mehr die alte war und der Feind über Massen von Kampf¬ 
wagen verfügte, gegen die auch tiefe Drahthindernisse keinen Schutz mehr 
boten. Um so größere Bedeutung kam weiter zurückliegenden Stellungen zu. 
Der von der Obersten Heeresleitung im Bereich der beiden nördlichen 
Heeresgruppen am 6. September angeordnete Bau^) war aber über Erkun¬ 
dungen und sonstige Vorbereitungen noch nicht hinausgekommen. Erst in 
den letzten Septembertagen wurden die Arbeiten an Teilen weiter vorn 
gelegener Stellungen abgebrochen und damit Arbeitskräfte^) für den Bau 
der Hermann-Stellung frei. Erheblich besser stand es um die Hunding/ 
Brunhild-Stellung der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Die Zeit zur 
Vorbereitung des planmäßigen Zurückgehens dorthin (Gudrun-Bewegung) 
hatte die Heeresgruppe Anfang September auf zwei Monate veranschlagt, 
ihre Durchführung auf weitere etwa drei Wochen. Am 20. September 
hatte sie ihre Armeen aber angewiesen, sich auf einen Beginn der Durch¬ 
führung schon am 21. Oktober einzurichten. Im Bereich der Heeresgruppe 
Gallwitz war in Fortsetzung der Brunhild-Stellung eine bis in die Gegend 
von Etain reichende „Kriemhild-"Stellung der S.Armee so weit gediehen, 
daß sie in kurzem bezogen werden konnte. Bei der Armee-Abteilung Csollte 
entlang der Orne bis Eonflans, dann über Rezonville bis zu den Befesti¬ 
gungen von Metz eine neue rückwärtige Stellung erst geschaffen werden. 
Bei der Heeresgruppe Herzog Albrecht waren für die 19. Armee und die 
1) Die Franzosen hatten tatsächlich bereits 21 Infanterie- und 4 Kavallerie-Divisionen 
aufgelöst, davon aber nur eine einzige Infanterie-Division im Jahre 1918. 
2) Tatsächlich 65 Ins., S Kav. Divn. 3) 6. SS2f. und Beil. 27». Beil. 41.
	        
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