Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Kampfpause an der bisherigen Haupt-Abwehrfront. 597 
Bei der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz, deren rechter 
Flügel seit Übernahme des Großteils der 9. Armee bis in die Gegend 
südwestlich von Crepy reichte, war die zeitweilige Kampspause noch aus¬ 
geprägter als bei den beiden nördlichen Heeresgruppen. Am 14. Sep¬ 
tember meldete sie aber, daß zwischen Ailette und Aisne noch sehr starke 
feindliche Kräfte stünden und die feindliche Artillerie verstärkt sei. 
Am gleichen Tage griffen die Franzosen nach heftiger Artillerievor¬ 
bereitung die 9. Armee an, wobei sie Kampfwagen mit Flammenwerfern 
einsetzten. Bei Laffaux ging das Dorf Allemant verloren; sehr harte 
Kämpfe entwickelten sich aus den Höhen westlich von Vailly, wo die deutsche 
Front bis in die Stadt zurückgedrückt wurde. Gleichzeitig griffen starke 
französische Kräfte auch die 7.Armee im Romain-Riegel an; besonders 
Glennes war hart umkämpft, doch war die deutsche Linie abends im 
wesentlichen unverändert. Die Kämpfe gegen beide Armeen hielten auch 
am 15. September an, ohne daß der Gegner nennenswerte Erfolge er¬ 
ringen konnte. Am 16. September ließen die Angriffe gegen die 7. Armee 
nach, während der Feind alles daransetzte, zwischen Ailette und Aisne 
vorwärts zu kommen. Zwischen Allemant und Vailly drückte er die deutsche 
Front ein. Am 17. September ging nach stärkstem Trommelfeuer und 
Vergasung des Hintergeländes nordöstlich Allemant weiteres Gelände ver¬ 
loren; erbitterte Abwehrkämpfe dauerten bis in die Nacht hinein an, ohne 
daß der Gegner entscheidende Erfolge hatte. Am 13. traten die beiden der 
9. Armee bisher noch verbliebenen Korps zur 7. Armee, die 9. Armee war 
damit aufgelöst ^). 
Unterdessen hatte der Gegner am linken Flügel der Heeresgruppe 
Gallwitz bei der Armee-Abteilung Cfrüher als erwartet angegriffen. Es 
war zu überaus ernstem Kampf gekommen, der am 13. September zum 
Verlust des St. Mihiel-Bogens führte. Im Zusammenhang damit spitzte 
sich auch bei der Heeresgruppe Herzog Albrecht, bei der es bisher im 
wesentlichen ruhig geblieben war, um die Mitte des Monats die Lage zu. 
Am 17. September wurde „mit größter Wahrscheinlichkeit"^) mit neuem 
feindlichem Großangriff gegen Armee-Abteilung Csowie rechten Flügel 
und Mitte der 19. Armee gerechnet, während im Sundgau nur ein feind¬ 
liches Ablenkungsunternehmen im Gang zu. sein schien. Die Armee- 
Abteilung C und rechter Flügel der Heeresgruppe Herzog Albrecht wurden 
weiter verstärkt^). 
i) Gen. von Carlowitz übernahm am 22. Sept. die 2. Armee (S. 604). 
-) Auffassung der Lage bei der O. H. L. vom 17. September. 
3) Vgl. S. 605f.
	        
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