Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Großkampftage von Arras bis Soissons. 
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die Siegfried-Stellung, das diese vorgeschlagen hattet, lehnte er „mit Rück- 
ficht auf die Gesamtlage" entschieden ab. Um örtlichen Einbrüchen zu begeg- 
nen, seien Riegel- und Aufnahmestellungen hinter der Armee festzulegen. 
Am l. und 2. September erreichte die Schlacht ihren Höhepunkt. Am 2^s,p°«mb«r 
1. konnte der Gegner nach wiederholten tiesgegliederten Angriffen bei der 
2.Armee über den Rord-Kanal hinweg in der Linie Allaines—PvronneFuß 
fassen. Bei der lL.Arme e lag der Schwerpunkt beim I. bayerischen Armee- 
korps östlich von Resle, wo es dem Gegner aber trotz höchster Kraftentfaltung 
nicht gelang, die deutsche Kanalstellung zu durchbrechen. Gegen die neue 
Front der 9. Armee errangen die Franzosen Erfolge. Bei der 7. Armee 
versuchten sie wiederum, aber vergeblich, den Abergang über die Vesle zu er- 
zwingen; besonders heftig waren die Angriffe bei Ionchery östlich von Fismes. 
Am 2. September führten die Engländer frische Kräfte gegen die 
17. Armee vor. Zehn Divisionen, die mit zahlreichen Tanks zwischen 
dem Sensoe-Bach und Ecoust angriffen, erreichten einen tiefen Einbruch 
bis Dury—Eagnicourt. Auf dem immer wieder bedrängten Nordflügel der 
2. Armee waren neue starke Angriffe im Abschnitt Sailly—P4ronne im 
Gange, Sailly ging verloren. Südlich davon gewannen die Engländer Boden 
in der Richtung aus Moislains—Aizecourt-le Haut. Bei der lö. Armee 
wurden starke, bis in den Abend sich wiederholende Angriffe beiderseits der 
Bahn Resle—Ham abgewiesen. Der linke Armeeflügel hinter der Oise 
wurde auch an diesem Tage nicht ernstlich angefaßt und konnte durch flau- 
kierendes Feuer die 9. Armee unterstützen. Gegen diese richtete sich unter 
Einsatz von mindestens vier frischen Divisionen ein nöuer Großangriff. Der 
linke Flügel des XIV. Armeekorps mußte in die Linie Praast—Auffrique 
zurückgebogen werden, um Anschluß an die beiderseits von Leuilly ein- 
gebeulte Front des XXXVIII. und XXXIX. Reservekorps zu gewinnen. 
Die Verhältnisse spitzten sich im Norden wie im Süden der ange- 
griffenen Gesamtsront immer mehr zu. Die Heeresgruppe Kronprinz 
Rupprecht hielt es für bedenklich, vorwärts des starken Sumpf- und 
Kanalhindernisses Sailly-en Ostrevent—Arleux—Havrincourt weiteren 
i) Vermutlich im Zusammenhang hiermit hatte Gen.Obst. vonBoehn bei Vorlage 
eines Erkundungsberichtes über die Ham/Ailette-Stellung am 20. August dargelegt: Er habe 
„ernste Bedenken, daß das fortwährende Zurückweichen schon ein Gefühl von Unsicherheit 
und Unterlegenheit bei unseren Truppen hervorgerufen hat, das ernste Folgen zeitigen kann. 
Wie mir verschiedene Führer berichtet haben, ist die Moral vieler unserer Tmppen nicht 
mehr auf der Höhe/ die ein schrittweises Zurückgehen, dicht vom Feinde gefolgt, längere 
Zeit zuläßt. Erfordert die allgemeine Lage eine Verkürzung der Front, so ist es besser, 
zunächst längere Zeit zu halten und erst nach Festigung der Front in großem Sprung sich 
vom Feinde abzulösen".
	        
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