Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

584 Die deutsche Westfront in der Abwehr. Kampf um Zeitgewinn. 
Ailette auch möglich schien — das Höhengelände von Coucy zu gewinnen 
trachteten, um damit gleichzeitig die Front der 18. Armee zu bedrohen, 
ließ sich noch nicht übersehen. 
d) Neue Großangriffe. 
Entschluß zum Rückzug auf die Siegfried-Stellung. 
ZV. »nd An der gesamten Kampsfront schienen die Gegner ihre Artillerie jetzt 
zi. August. ^ jpgjf nachgezogen zu haben, daß neue große Angriffe erwartet wurden. 
Das feindliche Fernfeuer schlug weit ins deutsche Hintergelände. Nach 
Erkundungsvorstößen am ZO. August begann am ZI. mittags der Gro߬ 
kamps. Von diesem Tage ab bis zum 2. September griff der Feind auf 
der ganzen nahezu 150 Kilometer breiten Front zwischen Arras und 
Soissons fast ununterbrochen an, wobei er immer neue Divisionen und 
Kampfwagen-Massen in die Schlacht warf, deren Schwerpunkte aus den 
Angriffsflügeln gegenüber der deutschen 17. und 9. Armee lagen. Es 
griffen an: Das britische Heer in 65 Kilometer Breite mit zweieinhalb 
Armeen (ZO Inf. und Z Kav. Divn.), die französische Heeresgruppe 
F a y o l l e in 100 Kilometer Breite mit vier Armeen (56Inf. u. Z Kav. Divn.). 
Der Südflügel der britischen 1.Armee hatte Douai als Ziel, die Z. Eam- 
brai, die 4. St. Quentin. Die französische I. Armee war aus Ham an¬ 
gesetzt, die ?. gegen die Linie Guiscard—Royon, die 10. auf Laffaux; 
die 6. stand an der Beste bereit, sich dem Angriff anzuschließen. 
Zwischen Scarpe und Somme waren die Erfolge des Gegners gegen 
die 17. und 2. Armee am ZI. August gering; um Ecoust (südöstl. von 
Arras) und Bouchavesnes (nördl. von Psronne) wurde besonders erbittert 
gerungen, letzteres ging verloren. Bei Bapaume scheiterte ein von Kampf¬ 
wagen unterstützter Gegenangriff des deutschen XIV. Reservekorps nach 
anfänglichen Erfolgen. Im übrigen erwehrten sich die 2. und 18. Armee 
aller Vorstöße; Äbergangsversuche des Gegners über die Oise wurden 
vereitelt. Doch gewann er im Bereiche der besonders stark angegriffenen 
9. Armee Boden gegen den rechten Flügel und in der Richtung aus 
Eoucy-le Chkteau—Terny-Sorny. Die Verteidigung wurde nachts in 
die Linie Coucy—Erouy zurückverlegt. 
Unterdessen hatte General Ludendorsf „mit Rücksicht aus die ge¬ 
spannte Lage bei der 9. Armee" bereits vormittags die Zurücknahme des 
rechten Flügels und der Mitte der 7. Armee hinter die Aisne und in den 
Romain-Riegel angeordnet, den Befehl aber wegen der Rückwirkung auf 
den linken Flügel der 9. Armee wie auf die 1. Armee und damit die Lage 
bei Reims alsbald wieder zurückgenommen. Ausweichen der 9. Armee in
	        
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