Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Ausweichen in die „Winterstellung". Weitere schwere Kämpfe. 
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von Combles um den Besitz von Hardecourt. Der bisher mit vier Divisionen 
gehaltene Brückenkops westlich von Poronne war aus Befehl der Obersten 
Heeresleitung bereits in der Nacht größtenteils geräumt worden. Der linke 
Armeeflügel sowie die 18. Armee bezogen unter Zurücklassung von Nach- 
hüten die „Winterstellung" Psronne—Noyon; der schwer zu verteidigende 
Stellungsvorsprung von Noyon wurde dem Gegner überlassen'. Das 
XXXVIII. und XXXIX. Reservekorps der 9. Armee wiesen französisch¬ 
amerikanische Angriffe zwischen Ailette und Aisne ab, nur Chavigny ging 
verloren. In der Nacht setzte sich indessen der Feind auch westlich von Coucy 
aus dem nördlichen Ailette-Ufer und bei Soissons nördlich der Aisne fest. 
Die Kämpfe hatten besonders der 17. Armee so hohe Verluste ge¬ 
bracht, daß die Oberste Heeresleitung für die Nacht das Ausweichen 
ihres linken Flügels sowie des rechten der 2. Armee in eine östlich von 
Bapaume über Le Transloy nach Psronne verlaufende Linie anordnete. 
Am 29. August führten die englischen Angriffe gegen die 17. Armee 2g.A°g»st. 
zu Einbrüchen westlich von Bullecourt, die im Gegenstoß abgeriegelt 
wurden. Die südwärts davon stehenden Divisionen schlugen mehrere An- 
griffe verlustreich ab. Gegen den zurückgenommenen äußersten linken 
Flügel der Armee sowie gegen die 2. Armee und die 18. Armee drückte 
der Gegner scharf nach; der noch in deutscher Hand befindliche Rest des 
Brückenkopfes von Päronne ging dabei verloren. Weitere Angriffe gegen 
die Südhälfte der 2. Armee machte das Fronthindernis der Somme nun- 
mehr unwahrscheinlich. 
Gegen die 9. Armee richtete sich ein französisch-amerikanischer Groß- 
angriff. Auf dem rechten Flügel gelang es dem Gegner, den Oise/Aisne- 
Kanal in breiter Front zu überschreiten und ostwärts Boden zu gewinnen; 
ein Gegenangriff dreier Divisionen brachte ihn zum Stehen. Weiter süd- 
lich brachen Massen, unterstützt von Kampfwagen und Fliegergeschwadern, 
vor. Die Kämpfe waren außerordentlich schwer, besonders zwischen Ailette 
und Aisne, wo mehr als 70 zerschossene Tanks von der Wucht des An- 
sturms zeugten. Gefangene einer größeren Anzahl französischer und ameri- 
konischer Divisionen bestätigten die außergewöhnlichen Anstrengungen und 
großen Verluste der Gegner. In der Nacht zum 20. August wurde die 
deutsche Front aus dem hart umkämpften Stellungsvorsprung nördlich 
von Soissons nach Iuvigny—Crouy zurückverlegt. Die schwer erschütterte 
Armee wurde durch sieben, meist aber auch schon mitgenommene Divisionen 
gestützt; weitere drei wurden ihr für die nächsten Tage in Aussicht gestellt. 
Ob die Franzosen ihre Hauptstoßrichtung nach wie vor zwischen Ailette 
und Aisne gegen die Flanke der 7. Armee richten oder ob sie — was nach 
dem Angriff dieses Tages und dem Bau zahlreicher Brückenstege über die
	        
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