Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Fortgang der Kämpfe. Zunehmende Schwierigkeiten. 
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zwischen Ailette und Aisne weiter stark angegriffen. Indessen konnte sie 
die Hauptwiderstandslinie überall halten, vorübergehend eingedrungenen 
Feind im Gegenstoß zurückwerfen. 
Die bisher nur auf ihrem linken Flügel angegriffene Heeresgruppe 
Kronprinz Rupprecht rechnete nunmehr mit Verbreiterung der bri¬ 
tischen Angriffsfront auch gegen den Rordflügel der 17. sowie den Süd- 
slügel der 6. Armee bis in die Gegend von Lens und daher auch mit wei¬ 
terem erheblichen Kräfteverbrauch. Für die Abwehrkämpfe am Südflügel 
der 17. Armee hatte sie bereits drei Divisionen bereitgestellt, für weitere 
Ausdehnung der Schlacht standen im ganzen nur noch fünf Eingreis- 
Divisionen zur Verfügung, denn die Kemmel-Front der 4. Armee durste 
nicht zu sehr entblößt werden. Kronprinz Rupprecht meldete daher am 
23. August, daß die Kräfte zur Abwehr des zweifellos zu erwartenden 
starken englischen Angriffs nicht ausreichen würden. Er schlug vor, den 
ausspringenden Bogen Vpern—La Bassee zu räumen und in die Linie 
Wytschaete—Armentieres—La Bassee, also etwa in die Ausgangsstellung 
des Georgette-Angriffs^) zurückzugehen („Hubertusbewegung"). Hierdurch 
sollten drei Divisionen eingespart werden. Die Bewegung konnte am 
28. August abends begonnen und am 30. morgens beendet werden. Die 
Oberste Heeresleitung ließ sie vorbereiten, behielt sich den Ausfüh- 
rungsbesehl aber noch vor. 
Die Heeresgruppe Boehn erwartete mit Bestimmtheit die Fort¬ 
setzung der feindlichen Offensive in großem Rahmen. Hierbei hielt sie 
Fortführung der britischen Angriffe gegen die 17. und den Nordflügel der 
2. Armee in südöstlicher Richtung für wahrscheinlich, um das Hindernis 
der Somme zu umgehen. Gegen die 18. Armee werde der Feind ver¬ 
mutlich auch weiterhin nur Fesselungsvorstöße führen, gegen die 9. seine 
Großangriffe fortsetzen. 
Die Heeresgruppe Deutscher Kronprinz meldete am 24.August, 
daß eine Reihe von Anzeichen aus bevorstehende Teil- und Großangriffe 
deute, mit deren überraschendem Einsetzen bei der 7., vielleicht auch bei 
der 3.Armee zu rechnen sei. 
Unter dem Eindruck dieser sich von Tag zu Tag schwieriger gestaltenden 
Lage wies die Oberste Heeresleitung zunächst einmal die Heeresgruppe 
Boehn an, „spätestens am I. September" die Bewegungen zur Einnahme 
der „Winterstellung" anzutreten. Dabei sollte nunmehr ins Auge gefaßt 
werden, nicht nur den großen Somme-Brückenkopf westlich von Poronne 
aufzugeben, den die Heeresgruppe immer noch festhalten wollte^, sondern 
S. 265ff. (Beil. 13). 
-) 6.571.
	        
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