Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die Vorbereitung der deutschen Westoffensive. 
Wwt«. (Ankauf im neutralen Ausland, Aushebung in der Heimat, deren Pferde- 
1917/18. best<mh seit 1914 um 30 v. H. gesunken war, und den besetzten Gebieten, 
Abgabe der Osttruppen) vor allem durch Krankheiten und unzureichende 
Ernährung besonders stark zurückgegangen'). Alle Bemühungen, die 
Seuchen, insbesondere die Räude, wesentlich einzudämmen, waren ge¬ 
scheitert. Obgleich man die Sollstärken an Pferden bereits herabgesetzt 
hatte, fehlten an ihnen am I. Oktober 1917 8,3 v. H., ungerechnet den 
Krankenbestand in den Pferdelazaretten von v. H. Nicht einmal die volle 
Ausstattung der Batterien mit Bespannungen konnte aufrechterhalten 
werden. Im allgemeinen sollte der Pferdebestand 92 v. H. der Soll- 
stärken nicht überschreiten; aber erst wenn er auf 80 v. H. gesunken war, 
durste Ersatz angefordert werden. 
Dabei war die Leistungsfähigkeit der Pferde und auch ihre Wider- 
standskraft gegen Krankheiten durch schlechtere Pflege (Herausziehen der 
bewährten und leistungsfähigen Pferdepfleger zur Verwendung als 
Kämpfer) und unzureichendes Futter ernstlich gesunken. Schon längst 
waren auch für die Pferde die Sätze der Kriegs-Verpflegungsvorschrift 
erheblich herabgesetzt worden, sie betrugen Ende 1917 nur noch knapp die 
Hälfte des ursprünglich Vorgesehenen^). Insgesamt aber reichten die 
Vorräte auch dabei bestenfalls bis Ansang Juni, während auf die neue 
Körnerernte nicht vor September zu rechnen war. 
Es hatte sich insgesamt eine so weitgehende Schwächung nach Zahl 
und Leistungsfähigkeit der Kriegspferde ergeben, daß die Beweglichkeit 
der Truppen nur für den Stellungskrieg gerade noch ausreichte, für An- 
griffsoperationen aber nicht. So lag auf dem Gebiet des Pferdebestandes 
und seiner Erhaltung wohl die schwerste Sorge der Obersten Heeresleitung. 
Ersatz durch Kraftzug oder vermehrte Verwendung von La st kraft- 
wagen aber war vor allem wegen mengenmäßiger Begrenztheit des 
Motorenbaues, daneben wegen Rohstoff- und Treibstoffknappheit nur in 
geringem Maße möglich. 
*)Gesamtverluste an Pferden: 1915: 146000, 1916: 163000, 1917: 215000. 
Davon entfielen 1917 nur 10 v. H. aus Gefechtsverluste, aber 23 v. H. auf Erschöpfung, 
67 v. H. auf Krankheiten. 
2) Die Kriegs-Verpflegungsvorschrift sah an Hartfutter täglich 6 kg, für schwere Zug- 
pserde 12 kg Hafer vor. Statt dessen betrug die bereits durch Gerste, Mais, Kraftstroh usw., 
schließlich auch Kartoffeln, gestreckte Ration für die Mehrzahl der Pferde nur noch 3 kg, 
für ausgesprochen schwere Pferde bis zu 5 kg und für Pferde schwersten Schlages mit 
mindestens 1^68 ra Stockmaß bis zu 6,5 kg. Der Kraftfuttermangel wurde aber dadurch 
noch empfindlicher, daß auch der Nachschub von Rauhfutter (Heu und Stroh) derart stockte, 
daß hiervon nur ein Drittel bis die Hälfte der schon knapp bemessenen Mengen tatsächlich 
gegeben werden konnte.
	        
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