Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Geringere Fortschritte der Gegner. 
561 
erheblich nachgelassen. Rechts neben ihnen hatte nun aber nach einem 
Befehl des Generals Fayolle auch die französische Z. Armee zum Angriff 
westlich der Oise anzutreten; ihr Oberbefehlshaber General Humbert gab 
die Linie Beuvraignes (6 km südl. von Roye)—Lassigny—Ribecourt an 
der Oise als Ziel. 
So kam es am 10. August am rechten Flügel der deutschen 2. Armee lo.A-g»st. 
beim 54. Korps nur um die Höhen nördlich von Etinehem zu ernsteren 
Kämpfen, beim XI. Armeekorps um Rainecourt an der Römerstraße; 
an beiden Stellen wurde die Lage im Gegenstoß wiederhergestellt. Heftiger 
waren die Angriffe beim 51. Korps. Nach starker Artillerievorbereitung 
stürmten Australier morgens gegen die beherrschende Höhe 109 westlich 
von Lihons an; es folgten wechselvolle erbitterte Kämpfe, bei denen in 
einem Waldstück eingeschlossene deutsche Truppen bis zum letzten Mann 
Widerstand leisteten ; erst abends blieb die Höhe endgültig in Feindeshand. 
Weitere Angriffe schienen sich vorzubereiten. Südlich von Lihons nahmen 
Kanadier durch heftigen Angriff auf breiter Front Maucourt und stießen 
über Chilly bis Hallu durch. Die zunächst ohne ihre Artillerie in den Kampf 
geworfenen deutschen Divisionen hatten bereits derart gelitten, daß General 
von Hofacker für die Nacht zwei frische Divisionen erbat, um die Front 
weiterhin halten zu können; denn das Armee-Oberkommando, bei dem mor¬ 
gens Oberstleutnant von Klewitz^) als neuer Generalstabschef eingetroffen 
war, hatte unbedingtes Halten der jetzigen Stellungen und nach Abwehr 
feindlicher Angriffe „sofortigen Gegenangriff auf ganzer Front und rück¬ 
sichtsloses Nachstoßen" besohlen; die gesamte Feldartillerie sollte „offene 
und Randstellung zum direkten Schuß" gegen feindliche Tanks einnehmen. 
Als rückwärtige Stellung, in die aber nur auf Befehl des Armee-Ober- 
kommandos ausgewichen werden dürfe, war die Linie der deutschen Stel¬ 
lungen vor der Somme-Schlacht von 1916 in Aussicht genommen, in die 
der Feind aber bei Maucourt—Hallu bereits eingebrochen war. 
Der südlich an das 51. Korps anschließende Abschnitt des III. Armee- 
korps war inzwischen auch taktisch wieder zur 18. Armee zurückgetreten 
und am Morgen des 10. August vom Generalkommando des I. bayerischen 
Armeekorps übernommen worden. Während nun die 2.Armee, solange 
der vorspringende Bogen der 18. Armee nicht geräumt war, ihre Front 
nach Möglichkeit halten mußte, hatte letztere bereits angeordnet, daß ihr 
rechter Flügel bei feindlichem Angriff von Fouquescourt auf Hattencourt 
ausweichen solle, und mit Zustimmung des Generals Ludendorff be- 
x) Montgomery a. a. €)., S. 59. 
2) Visher bei der Z.Armee, wo er durch Maj. von Miaskowski (bisher beim XIV.N.K.) 
ersetzt wurde. 
Weltkrieg. XIV. Band.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.