Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

560 Die deutsche Westfront in der Abwehr. Schlacht zwischen Somme und Oise. 
H.Augast. Um 520 nachmittags meldete die 2. Armee über den großen Ernst 
der Lage an ihrer Front. Um 628 sprach General von der Marwitz selbst am 
Fernsprecher mit General von Kühl: Die Armee werde ihre Stellungen 
am 10. August nicht behaupten können, wenn ihr nicht frische Kräfte zu¬ 
geführt würden. Die eingesetzten Truppen hielten nicht mehr. Die Kom¬ 
mandierenden Generale teilten diese Ansicht. Er beabsichtige daher, die 
Armee in der kommenden Nacht hinter die Somme zurückzunehmen. Das 
aber erklärte General von Kühl in dieser Nacht mit Rücksicht aus die 
18. Armee für ausgeschlossen; er wollte versuchen, der Armee neue Kräfte 
zuzuführen. Znsgesamt sah er deren Lage augenblicklich nicht als unmittel- 
bar bedroht an, da ja der Gegner im Vergleich zum Vortage doch nur 
wenig Gelände gewonnen und auch keine neuen Verbände in der Front 
gezeigt habe. In Ubereinstimmung mit der Auffassung der Obersten 
Heeresleitung befahl die Heeresgruppe aber, die 18. Armee in die Goten- 
Stellung zurückzunehmen; nur ihr linker Flügel sollte wegen des Anschlusses 
an die 9.Armee in der bisherigen Front verbleiben. Die Oberste Heeres- 
leitung ordnete ferner die Bildung einer Gruppe von drei Divisionen^) 
unter General der Infanterie Ritter von Endres (Gen.Kdo. I. bayer. A.K.) 
aus der Grenze zur 2. Armee bei Roye an. 
Gegen 11° abends schilderte General von Hutier in einem Fern¬ 
gespräch mit General von Kühl die Lage beim III. Armeekorps als sehr 
ernst. Da die Gruppe Endres nicht vor dem Nachmittag des 10. August 
versammelt sein könne und General von der Marwitz ihm gesagt habe, daß 
die 2. Armee nicht mehr halten könne und zurückgenommen werden müsse, 
sei die 18. Armee gezwungen, über die Goten-Stellung hinaus bis Roye— 
Noyon zurückzugehen. Die Heeresgruppe billigte diesen Entschluß nicht. 
Als aber nähere Erkundigungen über die Lage beim III. Korps kein klares 
Bild ergaben, ordnete sie im Einvernehmen mit der Obersten Heeres- 
leitung doch die weitere Zurücknahme der 13. Armee bis etwa in die 
Linie l'Echelle—Eonchy-les Pots—Ricquebourg an, so daß die Front künf- 
tig unter Preisgabe des gegen Montdidier vorspringenden Bogens etwa 
geradlinig von Le Quesnel nach Süden zur Kreuzung von Goten-Stellung 
und Matz-Abschnitt verlausen sollte. 
c) Die Kampfe vom 10. bis 12. August. 
Für den 10. August hatte Feldmarschall Haig der britischen 4. und 
französischen I. Armee nochmals dieselben Ziele wie für den 9. gegeben. 
Die Stoßkraft der Truppen hatte jedoch bei diesen beiden Armeen bereits 
*) Alp. K., 121. u. 204. g. D.
	        
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