Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

558 Die deutsche Westfront in der Abwehr. Schlacht zwischen Somme und Oise. 
S.August, vorwärts eingesetzt gewesenen sechs Divisionen mit ihrer gesamten Ar¬ 
tillerie erledigt sein mußte. Bei der Obersten Heeresleitung glaubte man, 
die Lage aber noch nicht so schlimm ansehen zu sollen. General Luden- 
dorsf verlangte, daß sie durch Angriff der 107. und Il9. Infanterie- und 
1. Reserve-Division wiederhergestellt werde; die Artillerie sei noch heute 
wieder zu nehmen. Als dann nachmittags dem Kaiser über den feind¬ 
lichen Einbruch berichtet wurde, ließ dieser dem Generalfeldmarschall 
übermitteln, es müsse versucht werden, die Lage durch beiderseits um¬ 
fassenden Angriff „wie bei Cambrai 1917" wiederherzustellen. Heeres¬ 
gruppe und Oberste Heeresleitung hatten inzwischen bereits Reserven 
an die bedrohte Front in Marsch gesetzt. Diese konnten aber erst nach 
und nach eintreffen und kamen, da sie meist auf große Entfernung mit 
Lastkraftwagen heranbefördert werden mußten, zunächst ohne Artillerie. 
Die Heeresgruppe meldete, daß bis zum Morgen des 9. August genügend 
Reserven heran sein würden, um einen feindlichen Durchbruch zu ver¬ 
hindern; Gegenangriffe würden allerdings wegen Mangel an Artillerie 
nicht vor dem 10. möglich sein. Da die Front nördlich der Somme und 
südlich des Avre-Knies fest stand, plante sie zwar, sobald der Feind in 
der Front zum Stehen gebracht sei, starke Kräfte gegen die Flügel des 
Einbruchs zum Gegenangriff anzusetzen, hielt aber doch auch für möglich, 
daß der feindliche Angriff erst an der Somme abgefangen werden könne; 
für diesen Fall dachte sie an eine etwa über Pöronne nach Süden ver¬ 
lausende Abwehrlinie und erwog entsprechendes Ausweichen der 17., 2. 
und 18. Armee. Das III. Armeekorps der 18. Armee, auf das der fran¬ 
zösische Angriff weiter überzugreifen drohte, unterstellte sie taktisch der 
2. Armee; die I. Reserve-Division trat zu ihm zurück. 
Von den zu erwartenden Verstärkungen wurden bestimmt: drei Divi¬ 
sionen, dabei aber zunächst im ganzen nur eine einzige Abteilung Artillerie, 
in die Gegend westlich und südwestlich von Psronne, zwei Divisionen in 
den Raum nördlich und nordwestlich von Roye. Ferner sollten mit den 
ersten Transporten im Laufe des 9. August eintreffen: eine Division bei 
Resle, zwei bei der 18. Armee. Schließlich hatte die Heeresgruppe Deut¬ 
scher Kronprinz eine Division bei Coucy-le Chateau bereitzustellen. An 
Artillerie-Verstärkungen, die allerdings meist erst am 10. August eintreffen 
konnten, standen fünf Feldartillerie-Regimenter und sechs schwere Batte¬ 
rien der Heeresreserve in Aussicht, ö., 17. und 18. Armee hatten der 2. 
mit allen verfügbaren Luftstreitkräften auszuhelfen. 
s. August. Am 9. August löste sich der Nordflügel des britisch-französischen An¬ 
griffs mehr oder minder in Teilangriffe auf. Nördlich der Somme ge¬
	        
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