Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Ersatzlage in Frankreich und England. Die Hilfe Amerikas. 
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42 Iahren und 110000 Mindertaugliche (Hilfsdienstpflichtige) in der Front; 
zahlreichen Divisionen war je ein Senegal-Bataillon zugeteilt worden. 
Insgesamt war Frankreich damit aber am Ende seiner Leistungsfähigkeit. 
Einzig und allein der im April eingestellte Rekrutenjahrgang 1919 (rund 
250000 Neunzehnjährige) stand noch zur Verfügung; konnte aber erst 
im Oktober an die Front kommen. 
Dem britischen Heere hatten gegen Ende Mai immer noch rund 
100000 Mann gefehlt, dazu kamen fast 30000 Mann Verluste gelegentlich 
des deutschen Angriffs am Ehemin des Dames. An voll kriegsbrauchbarem 
Ersatz standen zwar monatlich nur 34000 Mann bereit, doch war zu hoffen, 
daß die inzwischen getroffenen Aushilfsmaßnahmen genügen würden, die 
Lücken allmählich wieder zu füllen. 
Entscheidend war unter diesen Umständen der Zufluß an amerikani¬ 
schen Truppen. Das Heer der Vereinigten Staaten war von Jahres¬ 
beginn bis 1. Juli von 1325000 auf 2380000 Mann gebracht worden und 
hatte im Mai 300000 Mamv darunter die 120000 erbetenen zusätzlichen 
Infanterie- und Maschinengewehr-Mannschaften nach Frankreich gesandt. 
Bei der dringenden Notlage nach dem deutschen Angriff am Ehemin des 
Dames hatte General Foch gelegentlich einer Zusammenkunft des Obersten 
Kriegsrates am 1. und 2. Juni dringend verlangt, daß noch im Juni min¬ 
destens weitere 170000, im Juli 140000 Mann zusätzliche Infanterie- und 
Maschinengewehr-Mannschaften gesandt würden, auch wenn diese noch 
nicht fertig ausgebildet seien. Er hatte ferner empfohlen, daß die Ein¬ 
stellung neuer Rekruten aus 300000 Mann im Monat gebracht und die 
bisher beabsichtigte Zahl von 50 nach Europa zu entsendenden Divisionen 
verdoppelt werde. Ein entsprechender Antrag ging an Präsident Wilson, 
der sein Einverständnis erklärte. Da auch General Pershing drängte, um 
endlich eine eigene Armee bilden zu können, übertrafen die Truppen¬ 
sendungen das Geforderte bei weitem, so daß Ende Juni rund 1000000 
amerikanischer Truppen in Frankreich standen. Die Zahl der Divisionen 
war hier auf 24 gestiegen, die aber zum großen Teil erst für den Einsatz 
weiter ausgebildet und französischerseits mit Artillerie- und sonstigem 
Material ausgestattet werden mußten, zum Teil sogar aushilfsweise mit 
Bedienungsmannschaften für die Geschütze oder mit französischen Artillerie- 
Einheiten. Die Divisionen zählten vier Infanterie-Regimenter zu drei 
Bataillonen, insgesamt 12000 Mann, und 18 Batterien mit zusammen 
72 Geschützen, davon 24 schweren, waren also wesentlich stärker als die 
französischen und britischen. 
Mitte Juli rechnete der französische Generalstab mit folgenden Ge¬ 
samtstärken in Frankreich und Belgien:
	        
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