Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Abergang der Initiative an den Feind. 
2«. Iu». das gesamte nördliche Aisne-Ufer gewonnen, die Gefahr feindlichen An¬ 
griffs gegen die Flanke der künftigen Stellung beseitigt und von der Oise 
bis westlich von Reims eine durchlaufende, durch ein starkes natürliches 
Hindernis auch gegen Kampfwagen gesicherte Linie erreicht worden. 
General Ludendorfs sagte am 26.Juli Prüfung dieser Frage zu, be¬ 
merkte dabei aber: Ob der Angriff tatsächlich ausgeführt werden könne, 
hänge von der weiteren Entwicklung der Schlacht und unserem Kräfte- 
verbrauch ab; mit der Zurücknahme der 7. und I.Armee werde es jeden- 
falls möglich sein, die Front der 9. Armee nördlich der Aisne, der bereits 
vier Divisionen zugeführt worden waren, artilleristisch wesentlich zu ver- 
stärken. Als diese Armee dann aber errechnete, daß der Angriff erst zwei 
Wochen nach Erfüllung einer Reihe von Forderungen einsetzen könne, die 
vor allem den Ausbau der rückwärtigen Verbindungen betrafen, schob sich 
die Durchführung in weite Ferne; Ende August schien der früheste Zeit- 
punkt. 
27.Juli. Die I.Armee führte in der Nacht zum 27. Juli den Rückzug in 
die Große Brückenkopf-Stellung planmäßig durch; nur die Gruppe 
Endres (bisher Watter) blieb noch stehen; die Gruppen Winckler und 
Wichura hatten vorspringende Teile vor der neuen Gesamtfront, vor allem 
die weiten Aberblick gewährenden Höhen ILO (Butte Chalmont) östlich von 
Oulchy-le Chs-teau und 231 bei Ronchvres vorübergehend noch zu halten, 
um allzu schnelles Nachdrängen des Gegners zu verhindern. Da dieser die 
Bewegung erst spät erkannte, kam es am 27. Juli nur zu Vorfeldkämpfen, 
die vor allem um Före-en Tardenois große Heftigkeit annahmen. 
Für den weiteren Rückzug legte die Heeresgruppe den von ihr 
eingeforderten Vorschlag vor. Danach sollte die „Blücher-Bewegung" 
an einem noch zu bestimmenden „x-Tage", aber nicht vor dem I. August, 
mit dem Ausweichen auf das Nordufer der Aisne bis Missy beginnen, 
während die östlich anschließende Front in eine vier bis fünf Kilometer 
südlich der Vesle verlausende „Zwischen- (Kleine Brückenkopf-) Stellung" 
zurückging, um erst in der folgenden Nacht die hinter Aisne und Vesle 
verlaufende „Blücher-Stellung" zu erreichen; der Beginn der Bewegungen 
müsse spätestens zwei Tage vor dem x-Tage befohlen werden. Es folgten 
ausführliche Angaben über die im einzelnen beabsichtigten Maßnahmen. 
Bei ihnen handelte es sich neben der rein taktischen Durchführung um 
möglichst vollständige Zurückschaffung des überaus zahlreichen kriegsnot- 
wendigen und so gut wie unersetzbaren Gerätes aller Art, das sich seit 
Anfang Juni in dem zu räumenden Gebiet angesammelt hatte. Auch waren 
die teilweise recht schwierigen Straßenverhältnisse sowie das Überschreiten 
von Vesle und Aisne und der dazwischen liegenden Höhen zu berücksichtigen.
	        
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