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libergang der Initiative an den Feind.
20. Juli, gerufen. Nach dessen Aufzeichnungen!) sei dabei beabsichtigt gewesen, ihn
nötigenfalls Generaloberst von Boehn zur Seite zu stellen, vermutlich
unter gleichzeitiger Zusammenfassung der gesamten Abwehrfront der 9.
und 7.Armee 2). Bei seiner Meldung am 20. Juli vormittags hatte General
von Lohberg — wie er schildert — General Ludendorfs sehr erregt ange¬
troffen und ihm aus Befragen vorgeschlagen, die 9. und 7. Armee schnell,
und daher ohne Ausenthalt durch Bergung von Vorräten, hinter Aisne und
Vesle zurückzunehmen^), um die Kräfte für den Hägen-Angriff frei zu
machen. Dieser Vorschlag deckte sich, soweit er die Zurücknahme der Front
von der Marne betraf, mit den Gedanken des Armee-Oberkommandos 7
und der Heeresgruppe, wie übrigens auch des Oberstleutnants Metzels).
Sie waren General Ludendorff inzwischen sicherlich bekannt geworden,
er lehnte sie aber ab. General von Löhberg entsandte er nachmittags als
seinen Vertrauensmann an die Abwehrfront zu Generaloberst vonBoehn^).
2,.g»ii. Am 21. Juli, dem vierten Tage der Schlacht, hatte die 9. Armee nur
Teilangriffe südlich der Aisne abzuwehren, sie konnte ihre Stellungen
überall behaupten. Der feindliche Stoß richtete sich wieder in erster Linie
und mit besonderer Wucht gegen die Gruppe Watter der 7. Armee. Er
gewann lediglich zwischen Noyant und Villemontoire Raum und gelangte
hier etwa einen Kilometer über die große Straße hinaus, wurde dann
aber vor allem durch die 20. Infanterie-Division und die selbständig zum
Gegenangriff schreitende 5. Infanterie-Division abgefangen. Auch die
Gruppe Etzel konnte ihre Stellungen bis auf den endgültigen Verlust von
Plessier Huleu im wesentlichen behaupten. Der Gruppe Winckler war der
Gegner nach ihrem nächtlichen Ausweichen alsbald gefolgt. Er griff sie,
teilweise schon im Morgengrauen und bevor noch die Truppe in der neuen
Abwehrfront ausreichend eingerichtet war, wieder an. In wechselnden
Kämpfen konnte aber die Hauptwiderstandslinie im großen und ganzen
gehalten werden. Auch bei der Gruppe Schoeler kam es in ihren neuen
Stellungen bereits zu Kämpfen, die, außer am äußersten rechten Flügel,
ohne Geländeverlust endeten.
i) Fritz von Lohberg: „Meine Tätigkeit im Weltkriege", S. 344ff. Das Buch ist
erst etwa 15 Jahre nach den Ereignissen und, soweit bekannt, ohne Aufzeichnungen aus
jener Zeit verfaßt worden und erst 1939, also nach dem Tode des Gen. -Ludendorff, er^
schienen. Gen. von Löhberg gibt irrtümlicherweise den 19. Juli als Eintreffetag in
Avesnes an.
3) So zeichnete auch Obst, von Mertz am 20. Juli 1918 auf.
3) Weiteres über die Vorschläge des Gen. von Löhberg S. 531 f.
4) Dessen Mitteilung vom Okt. 1941.
5) Mitteilung der O. H. L. über die Gesamtlage am 20. Juli S. 535.