Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Erster Tag der Abwehrschlacht bei Soissons/Reims. 
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In der Nacht zum 18. Juli herrschte Sturm und Gewitter. Die Vor¬ 
posten meldeten an verschiedenen Stellen verdächtigen Lärm, Motoren- 
geräusch und Wagenverkehr. Frühmorgens liefen an der Nordostecke des 
Waldes von Villers-CotterZts zwei Franzosen über und sagten aus, daß 
zwischen 5° und 6°auf der ganzen Front angegriffen werde. Da die 
Fernsprechleitungen durch das Unwetter gestört waren, kam die Meldung 
hierüber aber erst zu den höheren Kommandostellen, als der Angriff be¬ 
reits begonnen hatte. 
Der Morgen war schwül und nach dem Gewitter dunstig und neblig, 
der Boden tief aufgeweicht. Hoher Getreidestand behinderte vielfach die 
Sicht. Um 535 setzte schlagartig an der ganzen Angriffsfront das Feuer 
aus 2100 französischen Geschützen ein. 
Nördlich der Aisne, wo der Feind gegen den rechten Flügel der 
Gruppe Staads nur einen Nebenangriff beabsichtigte, ging seine In- 
fanterie erst nach einstündiger Feuervorbereitung vor. Die 53. Reserve- 
Division konnte ihre Hauptwiderstandslinie behaupten, außer am linken 
Flügel, wo der Gegner etwas tiefer eindrang. Hier ließ General von Staads 
die Front durch die 14. Infanterie-Division verlängern und die Aisne- 
Brücken zur Sprengung vorbereiten, um ein Übergreifen des südlich des 
Flusses tiefer eingebrochenen Gegners auf das Nordufer zu verhindern. 
Südlich der Aisne war der Feind gegen die Gruppen Staads 
und Watt er bereits mit der Feuereröffnung zum Sturm angetreten, meist 
begleitet von zahlreichen Kampfwagen und von Schlachtfliegern. Der 
Schwerpunkt seines Angriffs richtete sich mit sechs Divisionen und nahezu 
ISO Kampfwagen gegen die drei durch Kämpfe der Vortage bereits be- 
sonders geschwächten Divisionen der Gruppe Watter. Der Gegner über- 
rannte die spärlichen Vorfeldbesatzungen beider Gruppen und brach aus 
.der Front von der Aisne bis Longpont tief in die Hauptwiderstandslinie 
ein. Erst vier bis fünf Kilometer hinter der ursprünglichen Postenlinie 
kam sein Angriff mittags zum Stehen. Hier waren die Reste der Stellungs- 
besatzungen von II. bayerischer und 42. Infanterie- sowie 14. Reserve- 
Division durch die Abschnittsreserven in alten Stellungsteilen und an- 
gefangenen Neuanlagen westlich von Vauxbmn sowie östlich von Missy, 
Chaudun und Vierzy ausgenommen worden; die zeitweise umzingelte 
241. Infanterie-Division schlug sich zu ihnen durch. Auch die schon früh- 
morgens in Marsch gesetzten rückwärtigen Divisionen (Teile der b. Ins. 
Div., 34.u. 28. Ins. Div. sowie 47. Res. Div.) erreichten nach und nach 
die neue Abwehrlinie, während im französischen Angriff eine mehr- 
stündige Pause eintrat. Sie kam der Abwehr zugute. Ein neuer Angriff, 
der nach starker Feuervorbereitung gegen Abend erwartet wurde, kam nur
	        
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