Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Französische Vorbereitungsangriffe zwischen Oise und Aisne. 475 
Vom 13. Juli ab setzte sich der Gegner bei Corcy auf dem Ostufer Bi-ti.g»«. 
des Saviöres-Baches fest. Als dann aber am 15. Juli morgens der deutsche 
Angriff die Marne überschritten hatte, schien die Gefahr überstanden. 
Doch legte der Oberbefehlshaber der 9. Armee, General von Eben, bei 
Zurückziehung seines Antrages auf Verstärkung^) dar, seine Truppen seien 
einschließlich der zahlreichen hinter der Front liegenden Divisionen „nume¬ 
risch und körperlich so geschwächt, daß sie für ernste Kämpfe kaum in Be¬ 
tracht" kämen, sie seien „ausgebrannt". Auch „für das neue Kampf- 
verfahren, bei dem der Einfluß der Führer mehr als früher ausgeschaltet" 
sei, wären — wie die Kämpfe der letzten Zeit gezeigt hätten — „an ruhiger 
Front erholte, aufgefüllte" Divisionen erforderlich. 
Seit einigen Tagen machte sich starke französische Lustsperre bemerk¬ 
bar. Der Gegner fühlte weiter gegen mehrere Vorfeldabschnitte vor, 
richtete seine Angriffe aber nur gegen die Gruppe Watter und nistete sich 
nunmehr auch bei Longpont auf dem Ostuser des Saviöres-Baches ein, 
das er damit in seiner ganzen Länge in der Hand hatte. Die Artillerie 
der Gruppe hatte am Vortage 27000,am 15. Juli selbst 33000 Schuß ab¬ 
gegeben; nur durch Aushilfe der selbst an Munition beschränkten benach¬ 
barten Gruppe Staads gelang es, die Bestände der Batterien für den 
16. Juli zu ergänzen. Vorfälle aus dem Gefechtsfelde bewiesen erneut, daß 
manche Truppenteile an Widerstandskraft und Halt ernstlich gelitten hatten; 
die Kompanien zählten im Durchschnitt nur noch 60 bis 65 Gewehre für 
den Kampfs). Die Divisionen waren teilweise so geschwächt, daß sie durch 
Einschub einzelner noch einigermaßen frischer Regimenter rückwärtiger 
Divisionen gestützt werden mußten. Die von den letzteren zum Marne- 
schutz-Angriff abgegebene Artillerie war erst am 19. Juli zurückzuerwarten. 
Am 16. Juli drückte der Feind östlich des Saviöres-Baches gegen die 
Gruppe Watter weiter vor. Der 17. verlief verhältnismäßig ruhig. Die 
Munition konnte wieder voll ergänzt werden. 
Die Angriffsvorbereitungen des Gegners?). 
Die Leitung des Angriffs gegen die nach Westen gerichtete deutsche 
Front zwischen Aisne und Marne lag in der Hand der Heeresgruppe 
des Generals Fayolle. Das nächste Angriffsziel war Soissons. Weiter¬ 
hin sollten im Zusammenwirken mit den westlich von Reims stehenden 
1) 6.469. 
2) Der 14. R. T>. fehlten 2700 Mann, dazu kamen viele Grippe-Kranke und seit dem 
8. Juli 900 Mann Gefechtsverluste; der 42. I. D. fehlten 2500 Mann. 
3) S. 476, Anm.
	        
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