Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die O. H. L. und die Lage zwischen Oise und Marne. 
is.guni. lief)", auf das Nordufer zurückzunehmen, war General Ludendorff ein¬ 
verstanden. 
Die Gesamtlage war entscheidend verändert. Es hatte sich 
gezeigt, daß der Gegner noch über genügend frische Kräfte verfügte, um 
die Initiative, die ihm die Oberste Heeresleitung so lange vorenthalten 
hatte, an sich zu reißen. Mit seinen Kampfwagen hatte er ein Mittel in 
der Hand, die Überraschung ungleich zuverlässiger und leichter zu erreichen, 
als das der deutschen Seite mit dem schwerfälligen Aufmarsch einer ge¬ 
waltigen Artillerie möglich war. Damit kam eine Unsicherheit und Un¬ 
berechenbarkeit in alle Erwägungen, die bisher durch unbedingtes Fest- 
halten der Initiative ausgeschaltet gewesen waren. 
Was war unter derart veränderten Verhältnissen bei den sinkenden 
deutschen und steigenden feindlichen Kampsstärken überhaupt noch zu er- 
reichen? Bis zum Beginn der Hagen-Operation mußten noch mehr als 
zehn Tage vergehen, in denen viel geschehen konnte. Würden die Kräfte 
für sie noch zusammenzubringen sein? 
General Ludendorff gab die Hoffnung nicht auf. Er blieb der Träger 
des Angriffswillens. Am Abend des 13. Juli sagte er im Ferngespräch 
zu General von Kühl: „Wir hoffen, die Abgaben von Divisionen von 
Hagen zu ersetzen! Bei 9. und 7. Armee ist es zur Ruhe gekommen. Wie 
die Artillerie ersetzt werden soll, ist noch nicht klar. Können wir den An- 
griff beschränken, wenn die Artillerie nicht beigebracht werden kann"?^) 
Daß darüber hinaus auch Zweifel aufgetreten sind, ob „Hagen" überhaupt 
noch ausführbar sei, ist wahrscheinlich. Die Sicherheit, mit der General 
Ludendorff noch am Morgen des Tages beim Beginn der Besprechung in 
Tournai auf die Durchführung der Offensive in Flandern gerechnet hatte, 
war ins Wanken gekommen. Einstweilen verlangte die Abwehr ihr Recht 
und bestimmte die Entschlußfassung. 
2.Der französische Angriff aus dem IValde 
von Villers-Cotterets. 
a) Die Wochen vor dem Angriff. 
Mu« J»»i An der rund 70 Kilometer messenden, nach Westen gerichteten Front 
Anfang gali. der 7. Armee zwischen Bailly an der Oise2) und Ehateau-Thierry an der 
Marne war der Angriff am 13. Juni eingestellt worden^). Die hiervon 
erhoffte Beruhigung war aber nicht eingetreten, sondern der Gegner hatte 
i) Aufzeichnung des Gen. von Kühl vom 19. Juli. 
-) Vgl. Beil. 19. 3) 6.453.
	        
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