Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Marneschutz/Reims-Angriff. Vorschläge der 3. Armee. 
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zu decken: „Der Schwerpunkt der Z.Armee liegt also aus ihrem Westflügel. 
Sie wird sich daher zu hüten haben, aus ihrem Ostflügel von vornherein 
zu weite Ziele zu stecken, um ein Auseinanderreißen unter allen Um¬ 
ständen zu vermeiden. Ob später eine neue Operation in südöstlicher 
Richtung möglich ist und im Anschluß an „Reims" in Frage kommt, muß 
von der Obersten Heeresleitung besohlen werden". 
Die Heeresgruppe gab daher den Vorschlag der 3. Armee mit dem 
erteilten Bescheid am 28.'Iuni an die Oberste Heeresleitung weiter und 
fügte hinzu: „Wird der Angriff zur Abschnürung des Verdun-Bogens von 
der 3. Armee allein unternommen, so hat er sehr geringe Erfolgsaussichten. 
Auf dem Ostflügel der 3. Armee ist frühzeitig mit sich rasch verstärkendem 
feindlichen Widerstand zu rechnen. Der Franzose hat bisher stets seine 
Verstärkungen gegen die äußeren Flügel der Einbruchsfront herangeführt. 
In diesem Falle ist das um so wahrscheinlicher, als jeder Fortschritt in 
südöstlicher Richtung Verdun bedroht. Es wird also bei weiterem Vor¬ 
dringen der 3. Armee nach Südosten zu schweren, kräfteverzehrenden 
Kämpfen kommen. Die an sich sehr günstige operative Richtung nach 
Südosten wird nur dann zu einem großen Erfolge führen, wenn gleich- 
zeitig ein starker Angriff aus der Front der Armee-Abteilung C geführt 
werden kann. Ob hierzu Kräfte zur Verfügung stehen, entzieht sich der 
Beurteilung der Heeresgruppe. Fraglos ist, daß ein glücklicher Verlaus 
des Angriffs «Reims» eine günstige Ausgangslage für eine spätere Um- 
fassungsoperation gegen Verdun schaffen kann". Damit zielte die Heeres- 
gruppe offenbar auf Freigabe der für Hagen zurückgehaltenen Reserven 
für ihre Zwecke ab. General Ludendorfs sprach ihr zwar sein volles 
Einverständnis auch mit diesen Darlegungen aus, bemerkte aber, daß 
Kräfte zu gleichzeitigem starken Angriff aus der Front der Armee-Ab- 
teilung Cnicht verfügbar seien. 
Gleiche Ablehnung fand der von der 3.Armee am 2s.Iuni gemachte 
weitere Vorschlag, zur Ablenkung vom Angriff „Reims" Teilunterneh- 
mungen mit je einer frischen Division und starken Artillerie- und Minen- 
werfer-Krästen beiderseits der Argonnen bei La Harazse (12 Km nördl. 
von Ste. Msnehould) und bei Vauquois (10 km östl. davon) auszuführen. 
Immerhin kam die Oberste Heeresleitung diesem Drängen auf Er- 
Weiterung der Angriffe über die „Wetterecke" hinaus nach Osten insofern 
entgegen, als sie amll.Juli die Heeresgruppe um Anweisung an die Armee n.g»«. 
ersuchte, „beim Angriff Reims darauf Bedacht zu nehmen, mit den auf dem 
Ostflügel eingesetzten Stellungs-Divisionen so bald als möglich nach Osten 
hin Raum zu gewinnen, da wir dort nach den Erfahrungen mit feindlichen 
Gegenangriffen zu rechnen haben werden". Bei Weitergabe dieser Wei¬
	        
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