Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Marneschutz/Reims-Angriff. Die Angriffsbefehle. 
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Marne. Die Heeresgruppe wird sich daher in südlicher Richtung mit 
kleineren Fielen begnügen können und müssen, während nach Südost große. 
Fortschritte möglich sind'"). Da die Forderung frühzeitiger Bereitstellung 
„starker Kräfte" hinter der Angriffsfront sich nur auf Kosten des Hägen- 
Angriffs hätte ermöglichen lassen, teilte General Ludendorff mit, daß er, 
wenn irgend möglich, an der Naht zwischen 1. und 3. Armee rechtzeitig 
noch einzelne Divisionen, soweit diese frei gemacht werden könnten, bereit¬ 
stellen wolle; auch ein von der Z.Armee beantragtes Generalkommando 
werde demnächst überwiesen werden. 
Der am 21. Juni ausgegebene Angriffsbefehl der Heeresgruppe 
trug diesen Hinweisen Rechnung. Von einer Bekanntgabe weiter reichender 
Operationsziele für die 7. und l. Armee wurde abgesehen, während der 
3. Armee das Erreichen der im Angriffsentwurf genannten -Linie besohlen 
wurde, „um den Marne-Abergang der I.Armee gegen Osten zu sichern". 
Die Heeresgruppe betonte weiter: „Schnelle Durchführung des Angriffs 
ist Grundbedingung für den Erfolg. Die beiden ersten Angriffstage und 
die erste Nacht sind entscheidend. Die feindlichen Stellungs-Divisionen 
mit ihrer Artillerie und den örtlichen Reserven müssen am ersten Tage 
überrannt und geschlagen werden". 
Dementsprechend schuf die Heeresgruppe bei Prüfung der von den 
Armeen erlassenen Befehle und Anordnungen volle Klarheit über alle 
bevorstehenden Kampsaufgaben, insbesondere über das einheitliche Zu- 
sammenwirken sowohl der Armeen wie auch der ihnen unterstellten Ver- 
bände. So wurde — mit Zustimmung der Obersten Heeresleitung — die 
I. Armee darauf hingewiesen, daß ihre schnelle Vereinigung mit der 
7.Armee nur durch unaufhaltsames Vorgehen starker Kräfte zwischen den 
Reimser Bergen und der Marne nach Westen in der Richtung aus Epernay 
erzielt werden könne. Gegenüber der 3. Armee betonte die Heeresgruppe 
— auch hier im Einverständnis mit der Obersten Heeresleitung —, daß 
2) Fn dem mit Schreibmaschine geschriebenen Entwurf hatte ursprünglich gestanden: 
„Bei günstig fortschreitendem Angriff wird die 7. und 1. Armee die ungefähre Linie 
Surmelin-Abschnitt bis Montmort—Höhen am Südrand des Foret de la Charmoye— 
Vertus—Chalons zu erreichen haben. Ob nach Erreichen dieser Linie die Operationen 
anzuhalten oder in Richtung auf die Aube, vor allem zur Gewinnung der wichtigen 
Eisenbahnknotenpunkte Före-Ehampenoise und Sommesous fortgesetzt werden können, 
oder ob der Schwerpunkt des Angriffs auf die Front der 3. Armee zu legen ist, um 
aufrollend südlich der Suippes in Richtung Villers-en Argonne—Ste. M6nehould vorzu¬ 
stoßen und damit die ganze Champagne- und später Verdun-Front ins Wanken zu bringen, 
wird erst durch den Gang der Ereignisse, den feindlichen Widerstand und den eigenen Kräfte¬ 
verbrauch zu bemessen sein". General Ludendorff hat statt dessen eigenhändig die im Text 
wiedergegebene Fassung geschrieben.
	        
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