Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Französischer Gegenangriff. 
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lüften für den Feind ab, ebenso zwei weitere um 3° und 650 nachmittags. 
Gegen die gesamte Front des XVII. Armeekorps, gegen die der Haupt- 
stoß gerichtet war, hatte der französische Angriff bereits um I I 30mittags 
begonnen. Es kam besonders im Räume Möry—Gournay durch den 
Masseneinsatz von Kampfwagen zu ernsten Rückschlägen. Nach wechsel¬ 
vollen Kämpfen, bei denen unter anderem 63 feindliche Kampfwagen ab- 
geschossen wurden, aber auch eine Anzahl deutscher Geschütze verloren- 
gingen, brachten die 30. Infanterie- und 3. Reserve-Division, die mittags 
neu eingeschobene 206. sowie die 19., 227. Infanterie- und 46. Reserve- 
Division den französischen Anprall abends in der allgemeinen Linie Ost- 
eingang von Courcelles—Belloy—Porte-Ferme zum Stehen. Auch die 
4. Garde-Division des VIII. Armeekorps hatte in diese Kämpfe eingreifen, 
die Iäger-Division sich entsprechend nach Westen ausdehnen und ebenfalls 
französische Angriffe abwehren müssen. Der vom VIII. Armeekorps be- 
absichtigte eigene Angriff unterblieb daher. Rur seine 3. bayerische Infan- 
terie-Division, die ebenso wie das XXXVIII. Reservekorps vom fran- 
zösischen Gegenangriff nicht in Mitleidenschaft gezogen worden war, griff 
nachmittags zusammen mit der II. Infanterie-Division dieses Korps über 
den Matz-Bach an. Trotz heftiger feindlicher Gegenwehr konnte die Front 
dabei bis Mslicocq und bis auf die Höhe 138 vorgetrieben werden, deren 
nördliche Hälfte von Teilen beider Divisionen in vorbildlichem Zusammen- 
wirken genommen wurde. 
Vor dem linken Flügel des XXXVIII. Reservekorps hatte der Gegner 
inzwischen — wie die Gruppe Franyois der 7. Armee mitteilte — 
den Rückzug aus dem Walde von Carlepont angetreten; von Nordosten 
drängten ihm die 223. und 21 1. Infanterie-Division bereits nach. Am 8" 
vormittags hatte daher General von Hutier dem XXXVIII. Reserve- 
korps besohlen, dem Feinde den Rückweg abzuschneiden, und General 
Hofmann daraufhin die 202. Infanterie-Division zum Angriff über den 
Oise-Abschnitt Bothancourt—Bailly angesetzt. Inzwischen erreichten die 
Truppen des Generals von Franyois in der Verfolgung bereits gegen 
9° früh Carlepont, stießen dann aber aus Widerstand, den sie nicht zu 
brechen vermochten. Ebensowenig gelang es der 202. Division, unterhalb 
von Bailly das östliche Oise-Ufer zu gewinnen. Abends verlies die deutsche 
Front durch den Nordteil von Bailly nach Osten zum Wegekreuz südwest- 
lich von Nampcel. 
Die Ereignisse des II. Juni führten bei der Obersten Heeres- 
leitung zur Erörterung der Frage, ob der Gegner etwa dem ersten deut- 
schen Stoß durch Zurücknahme seiner Front ausgewichen sei; doch konnte
	        
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