Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

l. Armee: Befehle für den Angriff auf Reims. 
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4. Wegnahme von Reims durch Vorstoß gegen die bereits genannten 
Vorstädte. 
Noch sei der Gegner — wie es in einem ergänzenden Befehl vom 3. Juni 
hieß — trotz Verstärkung seiner Front erheblich unterlegen, sein Widerstand 
könne aber schnell wachsen. Die Angriffe müßten daher so bald als irgend 
möglich erfolgen. Der erste Teilangriff, den die Gruppe Borne führen 
sollte, war aus den 4. Juni angesetzt, mutzte dann aber, da die Vorbe» 
reitungszeit nicht ausreichte, auf den 6. verschoben werden. Am 8. sollte 
der Angriff der Gruppen Schmettow und Borne zum Erreichen der Linie 
ChiMllon—Coulommes folgen. 
Unterdessen meldete General von Below der Heeresgruppe, daß die 
Angriffskraft der 242. Division, sowohl nach Ansicht ihres Kommandeurs 
wie des Kommandierenden Generals, für die ihr zugedachte Wegnahme 
von Reims keinesfalls ausreiche. Ebensowenig sei die bei sieben Kilo- 
meiern Frontbreite nur noch fünf Bataillone zählende Division A dazu in 
der Lage, denn bei der großen Häusermasse und den zahlreichen tiefen 
Kellern der Stadt werde das Artillerie- und Minenwerferfeuer nicht 
genügen, um der Infanterie einen erbitterten Häuserkampf zu ersparen. 
Ganze Arbeit könne nur geleistet werden, wenn gleichzeitig von Osten her 
der beherrschende Pommery-Hügel (Höhe 141) genommen werde und sich 
die Angrissstruppen damit im Süden der Stadt die Hand reichten. Dazu 
aber fehlten die Kräfte, denn noch heute kämpfe die Armee, abgesehen von 
dem von der 7. Armee übernommenen Abschnitt, mit nur derselben Zahl 
von Divisionen, die sie schon bei ruhigem Stellungskrieg gehabt habe. 
General von Below erbat daher die inzwischen zur Verfügung der Obersten 
Heeresleitung herausgezogene 203. Infanterie-Division für den Ostangriff 
gegen die Stadt. 
In den Erwägungen der Obersten Heeresleitung war inzwischen 
für den Fall, daß der Gneisenau-Angriff nicht ausreichte, die feindlichen 
Reserven aus Flandern wegzuziehen, der bei der 3. Armee seit langem 
vorbereitete Roland-Angriff in den Vordergrund getreten, der Reims 
durch Vorstoß über die Vesle oberhalb der Stadt zu Fall bringen mußte. 
So hieß es im Befehl an die Heeresgruppe vom Juni1): „Die Vorbe- s-s-mi. 
reitungen für Roland gewinnen an Bedeutung, mit Munitionierung kann 
begonnen werden". Zugleich wurde die bisherige Zielsetzung der I. Armee 
von der Obersten Heeresleitung etwas eingeschränkt: Ihr rechter Flügel 
sei so weit vorzuführen, daß eine gute Verteidigungsstellung gewonnen 
werde; ob dazu Chktillon genommen werden müsse, sei zu prüfen; im 
übrigen sei etwa die Linie Champlat oder Neuville—„Südfront Reims 
!) Vgl. S. 381 f.
	        
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