Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die Schlacht bei Soissons—Reims, 
l.guni. heranzuschaffen. So konnte die Division zunächst überhaupt nicht angreisen. 
Statt dessen griffen eine englische und eine französische Division nach hef¬ 
tigster Artillerie-Vorbereitung bei Sarcy an. Sie wurden zwar abgewiesen, 
doch blieb die Lage der 232.Division den Tag über kritisch. Aber auch bei 
den übrigen vier Divisionen der Gruppen Borne und Ilse kam es nur zu 
Angriffsversuchen, die bis auf geringe Fortschritte der 242. Infanterie- 
Division vor Reims so gut wie ergebnislos blieben. Die Angriffskraft 
der deutschen Truppen genügte gegen die erstarkende feindliche Abwehr 
nicht mehr. Die noch hinter der Front stehende 22. und 87. Infanterie- 
Division, ehemalige Ost-Divisionen, die im Westen bisher nur im Abwehr- 
Stellungskampf verwendet worden waren, hielt die Oberste Heeres- 
leitung zurück. 
Ostlich von Reims bei der Gruppe Wellmann hatte die Zeit nicht 
ausgereicht, die am 30. Mai zur Verfügung gestellten starken Minenwerfer- 
Kräfte nebst Munition auch nur annähernd vollzählig schuhbereit zu machen. 
Da auch der Einsatz der zugeteilten drei Panzerwagen-Abteilungen nicht 
genügend hatte vorbereitet werden können, fielen diese im wesentlichen aus*). 
So zeitigte der Angriff der zusammengestellten und nur sechs Bataillone 
zählenden Division.^ sowie der 238. Infanterie-Division nur vorübergehende 
Erfolge gegen den Schietzplatz östlich von Reims sowie beim Ft.de la Pom- 
pelle, das teilweise genommen, aber nicht gehalten werden konnte. 
Insgesamt war man dem Ziele, Reims abzuschnüren, in keiner Weise 
nähergekommen. General von Below faßte den Entschluß, den Angriff 
so lange einzustellen, bis die Munition ersetzt und die Infanterie neu 
gruppiert sei; jede Division sollte möglichst ein Regiment aus der vorderen 
Linie zurückziehen. 
Das Oberkommando der 7. Armee sah die Lage weiterhin hoffnungs- 
voll an. Am l. Juni mittags erbat es von der Heeresgruppe drei bis vier 
neue Divisionen, um den bisherigen Erfolg „zum Erreichen weiter gesteckter 
Ziele" ausnutzen zu können; außerdem aber werde ein Teil der jetzt einge- 
setzten Divisionen in den nächsten Tagen zeitweilig durch frische Divisionen 
ersetzt werden müssen. Die Oberste Heeresleitung stellte ein General- 
kommando und die beiden von der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht 
tagszuvor heranbefohlenen Divisionen, sowie zwei Divisionen der Heeres- 
gruppe Gallwitz zur Verfügung, von denen die letzteren aber zur Zeit so 
wenig kampfkräftig waren, daß sie nur zum Einsatz an der Marne-Front 
*) Bei einer Abteilung war das Material durch den Anmarsch von 25 km bereits 
instandsetzungsbedürftig, bei einer anderen blieben 4 Wagen (von 5) in den breiten vordersten 
eigenen oder feindlichen Gräben liegen.
	        
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