Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Befehle für Fortsetzung der Offensive. 
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Bei der 1. Armee befahl General von Below wegen des Wider¬ 
standes, den der Gegner bei Reims leistete, die Stadt durch Abschnürung 
zu Fall zu bringen, frontalen Angriff aber zu vermeiden. Die Gruppe 
Brimont sollte daher mit starkem rechten Flügel den Angriff in ihrem bis- 
herigen Gefechtsstreifen fortsetzen, die Gruppe Reims nur mit schwächeren 
Teilen gegen die Stadt vorfühlen, mit den Hauptkräften aber auf dem 
linken Flügel die Vesle erreichen. 
Unterdessen hatte sich die Oberste Heeresleitung angesichts der bis¬ 
herigen Erfolge schon im Laufe des Vormittags entschlossen, dem Angriff 
im Zusammenhang mit dem für den folgenden Tag angesetzten Vorck- 
Angriffs, an dem auch die 18. Armee beteiligt war, abermals weitere 
Ziele zu stecken. Um den ursprünglichen Zweck der Blücher-Offensive, 
das Fortziehen der feindlichen Reserven aus Flandern, endgültig und 
gründlich zu erreichen, mußte der Angriff nach Westen und Südwesten mit 
weitem Ziel fortgeführt, die westlich anschließende Front aufgerollt und 
damit der Eindruck der Bedrohung von Paris aufrechterhalten werden. 
In der Mitte wollte man daher bis zur Marne vorstoßen und dann deren 
Norduser halten. Im Osten mußte Reims genommen werden, um für die 
durch den bisherigen Angriff entstandene starke Ausbuchtung der Front 
eine leistungsfähige Bahnverbindung zu gewinnen. Darüber hinaus er¬ 
schien es nötig, den scharf abfallenden Südostrand des Reimser Berglandes 
als Abwehrstellung, vielleicht aber auch als Ausgangsstellung für weitere 
Angriffe zu gewinnen. Ein mittags erlassener Befehl besagte, daß der 
Angriff des linken Flügels der 18. sowie der 7. und I.Armee nach Er¬ 
reichen der für den 29. Mai gegebenen Ziele „in Richtung Eompisgne— 
Dornums—Epernay fortzuführen und der Höhenblock zwischen Vesle und 
Marne südlich Reims zur Sicherung gegen EhKlons zu gewinnen" sei. 
Dazu befahl die Heeresgruppe Deutscher Kronprinz um 315 
nachmittags: „Die 7. Armee bleibt im Angriff. Der Schwerpunkt liegt 
bei den Korps Wichura und Winckler, um durch starken Druck südlich der 
Aisne in westlicher Richtung die feindlichen Stellungen zwischen Oise und 
Aisne zu Fall zu bringen und dem linken Flügel 13. Armee das Vorgehen 
zunächst aus dem linken Oise-Ufer zu ermöglichen. ... Die I.Armee 
schließt sich mit starkem rechtem Flügel dem Vorgehen der 7. Armee an 
und legt den Hauptdruck aus Fortnahme der Linie Epernay—Verzenay". 
Ferner sagte der Befehl, der Borck-Angriff sei so vorzubereiten, daß die 
Infanterie am 30. Mai 445 vormittags angreifen könne. Das „nächste 
Ziel" dieser Operation sollte die Aisne von der Mündung bis Berneuil— 
T)S. 327.
	        
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