Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die Offensive am Chemin des Dames und gegen Reims. 
zs. Wai. nur in der Richtung auf Soissons selbst zusammen. Weiter südöstlich aber 
mußten XXI. und englisches IX. Korps schon früher die ganze Besle- 
Linie bis Ionchery und die Höhen südlich davon preisgeben; sie bildeten 
keine zusammenhängende Front mehr. Am linken Flügel der 4. Armee 
ging das Fort de St. Thierry verloren, und im Anschluß daran wurde aus 
Befehl der Heeresgruppe das I. Kolonial-Korps nachts hinter die Vesle 
und auf die Vororte von Reims zurückgenommen. Besonders empfindlich 
war, daß die zur Verstärkung eintreffenden Flieger ihre soeben erst ein¬ 
gerichteten Flugplätze wegen des raschen deutschen Vordringens zurück¬ 
verlegen mußten, bevor sie überhaupt in Gebrauch genommen waren. Das 
trug wesentlich dazu bei, der deutschen Seite auch weiterhin das Über- 
gewicht in der Luft zu sichern. 
Am 28. Mai abends befahl General Duchsne, die von der Aisne 
über Rampteuil nach Arcis-le Ponsart verlaufende bisherige Front zu hal¬ 
ten; das XI. Korps sollte Soissons wiedernehmen oder wenigstens ver¬ 
hindern, daß der Gegner aus der Stadt heraustrete. In der Front des 
XXI. Korps waren südwestlich von Fismes Teile des I. Kavallerie-Korps 
und eine neu eingetroffene Infanterie-Division eingeschoben worden. Der 
rechte Flügel der Armee, künftig I. Kavallerie-Korps und 45. Division, 
sowie das I. Kolonial-Korps der 4. Armee, sollten demnächst von dem neu 
herankommenden Oberkommando der 5. Armee, General Micheler, über- 
nommen werden. 
General Petain hatte im Laufe des 23. Mai alle Kommandostellen 
der angegriffenen Front aufgesucht. Angesichts der entstandenen Lage 
hatte er nach einer Besprechung mit General Foch abends auf Behauptung 
der Vesle-Linie verzichtet und befohlen, auf den Flügeln bis zum äußersten 
Widerstand zu leisten, um den in der Mitte vorwärtsstrebenden deutschen 
Angriff durch Bedrohung seiner beiden Flanken zum Erliegen zu bringen. 
Hauptaufgaben der Heeresgruppe Nord sollten sein: Am Westflügel des 
Einbruchs Halten der Stellungen beiderseits der Aisne, am Ostflügel Be- 
hauptung des Berglandes südwestlich und westlich von Reims. Rachhal- 
tiger Widerstand war in der Linie Royon—Chaudun und weiterhin in der 
Pariser Schutzstellung bis Arcy-Ste. Restitue vorzubereiten, denn es lagen 
inzwischen „bestimmte" Nachrichten für bevorstehenden deutschen Angriff 
auch nördlich der Oise, aus der Gegend von Noyon, vor. 
Bis zum Abend des 28. Mai waren im ganzen 17 Infanterie-Divi¬ 
sionen (davon 13französische, 4 englische) und zwei Kavallerie-Divisionen 
am Kamps beteiligt gewesen oder noch beteiligt, elf Infanterie-Divisionen 
(davon eine englische) und drei und eine halbe Kavallerie-Division wurden 
erwartet.
	        
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