Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die Offensive am Chemin des Dames und gegen Reims. 
28. Mai. das Generalkommando zwar, was genommen sei, sei selbstverständlich in der 
Hand zu behalten, bestand im übrigen aber aus Ausführung des Armee- 
befehls, die auch das Armee-Oberkommando unbedingt verlangte. Gleich- 
zeitig wurde der Division eine Fliegermeldung mitgeteilt, nach der an- 
marschierende feindliche Kräfte südlich von Soissons Halt gemacht hätten. 
Im übrigen ließ General von Larisch darauf hinweisen, „die Truppen 
unter keinen Umständen in die Stadt zu lassen", damit sie nicht aus der 
Hand kämen und — so ist es bei der 5. Division aufgefaßt worden —, 
wenn sie schon drinnen wären, so seien sie über die Aisne zurückzunehmen. 
Unter diesen Umständen entschloß sich der Divisionskommandeur, wenn 
auch schweren Herzens, seine Truppen aus der Stadt zurückzurufen. 
So wurde Soissons nachts wieder geräumt, nur schwache 
Postierungen blieben aus eigenem Entschluß der örtlichen Führer an den 
Brücken. Der linke Flügel der 5. Division behielt Villeneuve und die 
Höhe 94 in der Hand, die Masse nächtigte bei Crouy. Die Änderung der 
Gefechtsstreisen durch die obere Führung bei währendem Kampfe hatte 
sich dahin ausgewirkt, daß eine bereits genommene wichtige Stadt ohne 
Not ausgegeben worden war. 
Auch bei der Gruppe Wichura kam der Angriff des rechten Flügels 
und der Mitte angesichts des feindlichen Widerstandes in dem von alten 
Gräben und Hindernissen ausgefüllten Kampfgelände von 1917 erst spät 
in Gang. Die 9. Infanterie-Division litt zunächst stark unter Flanken- 
feuer vom Fort Conds, konnte erst, nachdem dieses von der 14. Reserve- 
Division genommen war, nachmittags den Höhenrand über dem Aisne-Tal 
erreichen und nahm gegen Abend die Dörfer Buzy und St. Marguerite. 
Bei der l4. Reserve-Division war der Angriff um 8° früh mißlungen; er 
machte erst Fortschritte, als auch die Rachbar-Divisionen Gelände gewannen 
und erreichte gegen 5°nachmittags die Aisne-Brücken von Missy und Conds, 
die aber derart zerstört waren, daß erst von 745 an Infanterie bei Missy 
übergehen konnte; diese erreichte abends den Bachabschnitt östlich von 
Venizel. Die 113. Infanterie-Division, die bei Bailly bereits auf dem 
südlichen Aisne-Ufer stand, kam hier nur dadurch vorwärts, daß sie ihre 
Reserven ostwärts über Chavonne ausholen ließ. Zusammen mit der 
37. Infanterie-Division gelangte sie kämpfend bis zum Mittag nach Chasse- 
my und stieß über die Besle, deren Brücken ebenfalls zerstört waren, bis 
auf die Höhen südwestlich von Ciry, ein Teil sogar bis Acy vor, während 
die 37. Division, durch neu herankommenden Feind mehrfach aufgehalten, 
mit vordersten Teilen bis zur Ferme Mt. de Soissons (südl.von Serches) kam. 
Ebensowenig wie die Gruppe Wichura hatte die Gruppe Winckler 
geschlossenen Widerstand gesunden. Es handelte sich überall um Kämpfe
	        
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