Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Lage westlich von Avre und Trois Domes-Bach. Angriffsvorschläge. 
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des Hauptwiderstandes hinter den Abschnitt „bald erkennen, daß wir aus 
die Offensive an dieser Front vorläufig verzichtet haben. Er erhält Be- 
wegungsfreiheit und eine in seiner Lage besonders bedeutungsvolle mora¬ 
lische Stärkung. Wir geben den mit nicht unbeträchtlichen Opfern er¬ 
kämpften Boden auf und schaffen uns freiwillig ungünstige Verhältnisse 
für die weitere Fortführung des Angriffs". Aus allen Schwierigkeiten 
käme man am besten heraus durch baldigste Wiederaufnahme des Angriffs 
in westlicher Richtung gegen die Noye. Der Verbindungsoffizier der 
Obersten Heeresleitung, der diese Beurteilung einsandte^), stimmte den 
Ausführungen zu und betonte, daß die 18. Armee der Abwehr eines feind¬ 
lichen Angriffs westlich der Avre durch tiesgegliederte Ausstellung Rechnung 
getragen habe. 
Inzwischen war aber auch bekannt geworden, daß die Franzosen seit 
Beginn der Georgette-Offensive stärkere Kräfte nach Norden verschoben, 
um die englische Front zu stützen. Eine einheitliche, auf breiter Basis an- 
gesetzte Offensive südlich der Somme war daher von ihnen kaum noch zu 
erwarten; nur ein örtlich begrenzter Angriff zwischen Luce-Bach und 
Montdidier schien einstweilen in Frage zu kommen. So entschied General 
Ludendorfs noch am 20.April: „Bei der für die nächste Zeit vorliegenden 
Gesamtlage im Westen liegt zu einer weiteren Änderung der Aufstellung 
am Avre-Abschnitt zunächst kein Grund vor". Zu dem Vorschlag möglichst 
baldiger Wiederaufnahme des Angriffs der 18. Armee äußerte er sich nicht. 
Die Schlacht bei Villers-Vretonneux. 
Inzwischen war der Angriff der 2. Armee bei Villers-Bretonneux auf 
den 23.und schließlich aus den 24. April verlegt worden, da — wie die 
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht meldete — wiederholte Eisenbahn¬ 
unfälle die Munitionierung verzögerten^). In dem bereits am 14. erlasse- 
nen Armeebefehl war als Zweck des Angriffs angegeben: Entlastung des 
vorspringenden Bogens westlich der Avre, Sicherung wirksamen Fern- 
feuers aus Amiens und Fesselung feindlicher Kräfte. Nächstes Angriffs- 
ziel sollte die Linie Hamel—Nordrand von Villers-Bretonneux—Wald 
westlich davon bis zum Wege nach Eachy—Ort Eachy—Höhen nördlich 
von Thennes—Mündung des Luce-Baches sein. Nach dem sranzösi- 
schen Angriff vom 13. April wurde dieses Ziel nach Süden dahin er- 
x) Die Beurteilung war vermutlich von der O.H.L. als Stellungnahme zu den 
Ausführungen der Heeresgruppe einverlangt. 
2) Die Bahn war seit dem 13. April zweigleisig bis Chaulnes, seit dem 17. eingleisig 
von da bis Guillaucourt in Betrieb. Dort brachten am 20. April feindliche Flieger 50000 
Schuß Munition zur Explosion.
	        
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