Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Maßnahmen des Gegners. 
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Somme und Arras. Er ordnete die Verschiebung einer starken französischen 
Reserve (10. Armee mit 4 Divisionen) nach Norden, in den Raum westlich 
von Amiens, an, damit sie, wenn nötig, an der Arras-Front eingreife, 
ließ aber auch eine abgekämpfte Division zur Stützung der belgischen Armee 
nach Dünkirchen in Marsch setzen. 
Unterdessen hatte sich der Chef des britischen Reichsgeneralstabes, 
General Wilson, General Foch gegenüber dahin geäußert, daß es bei 
Verschlimmerung der Lage vor allem darauf ankomme, Calais und Bou- 
logne als britische Versorgungsbasis wie für die Landung amerikanischer 
Truppen zu decken; das verlange wegen der Unterseeboots-Gefahr auch die 
britische Admiralität. Ohne Dünkirchen könne man sich dagegen allenfalls 
behelfen. Man solle also die für das Gebiet zwischen St. Omer und 
Dünkirchen vorbereitete Überschwemmung alsbald ausführen. Im aller- 
schlimmsten Falle sei dann ein Ausweichen des britischen Heeres auf die 
Linie Abbeville—St. Omer (dort Anschluß an die Überschwemmung) 
möglich, während das französische Heer die Somme-Linie halte. General 
Foch war jedoch für solche Gedanken vorerst nicht zu haben. 
Die erheblichen Fortschritte des deutschen Angriffs am II. April ver- ii.Apru. 
anlaßten Feldmarschall Ha ig zu der Bitte um sofortige Entsendung von 
mindestens vier französischen Divisionen in den Raum St. Omer—Dün¬ 
kirchen, denn die eigenen Reserven seien aufgebraucht. General Foch 
wollte aber nur das II. Kavallerie-Korps dorthin, nach Cassel, verschieben 
und verlangte, das deutsche Vordringen nötigenfalls in der Linie Hinges— 
Merville—Bailleul—Kemmel aufzufangen. Dort waren inzwischen sechs 
englische Divisionen, wenn auch zunächst teilweise ohne Artillerie, im Ein- 
treffen, eine siebente war im Anmarsch, eine achte als letzte noch verfügbar. 
Bis zum Morgen des 12. April kam General Foch aber doch zu der Über- 12. Aprii. 
zeugung, daß die Gefahr in Flandern stärkeren französischen Kräfteeinsatz 
erfordere. Er vertagte die bei Amiens beabsichtigte Gegenoffensive, be¬ 
schleunigte die Verschiebung französischer Kräfte nach Norden, ordnete die 
Bildung einer Gruppe von zwei Divisionen (dabei die nach Dünkirchen 
bestimmte) sowie drei Kavallerie-Divisionen hinter der britischen 2. Armee 
an und erbat hierzu vom König der Belgier weitere Divisionen, eine For- 
derung, aus die dieser aber aus politischen wie militärischen Gründen vor- 
erst nicht einging. Der Gouverneur von Dünkirchen erhielt Befehl, die vom 
britischen Reichsgeralstabschef geforderte Äberschwenmung des Gebietes 
zwischen St. Omer und der Linie Furnes—Dünkirchen einzuleiten. Aus 
dem Schlachtfelde in Flandern sollte der Kampf so geführt werden, daß im 
Süden die Linie Bethune—St. Omer, im Norden der Höhenzug Cassel—
	        
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