Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Schlacht bei Armentisres und Eroberung des Kemmel. 
is. Aprn. wenn auch anfangs glücklichen Kämpfen des IX. Reservekorps am La Basse- 
Kanal und des IV. Armeekorps bei Festubert und Givenchy aufgegeben. 
Unterdessen hatte die Heeresgruppe nach Aussprache mit der Ober- 
sten Heeresleitung vormittags Folgendes befohlen! 4. und 6. Armee sollten 
den einheitlichen Angriff ihrer inneren Flügel beiderseits Bailleul erst 
nach planmäßiger Vorbereitung wieder aufnehmen, im übrigen die erstere 
den Feind im Vpern-Bogen durch „konzentrischen Angriff sowie durch 
Zusammenfassung des schweren Flachfeuers" gegen seine Verbindungen 
ins Weichen bringen. Dazu war der Angriff des Gardekorps, verstärkt 
durch drei Divisionen, in der Richtung aus Poperinghe unter baldigster 
Heranziehung der kampfkräftigsten Reserven mit aller Kraft vorwärtszu- 
tragen, XVIII. und X. Reservekorps sollten die Fortnahme der Höhen¬ 
stellung Groote Vierstraet—Kemmel—Dranoutre und westlich vorbereiten. 
Zwei Divisionen wurden der 4. Armee neu zur Verfügung, zwei weitere 
bis zum 2l. und 22. April in Aussicht gestellt. Da man mit feindlichen 
Gegenangriffen von Bethune her rechnete, hatte die ö. Armee dauernd 
Reserven hinter ihrem linken Flügel bereitzuhalten. Der Gedanke einer 
umfassenden Operation gegen die Engländer unter Beteiligung der 17. Ar¬ 
mee wurde ausgegeben. 
Die 4. Armee gab entsprechende Befehle. Das Gardekorps wollte 
daraufhin zunächst die am Rordufer des Steen-Beek liegenden betonierten 
feindlichen Maschinengewehrstände niederkämpfen. Bis zum Abend des 
18. April stellte sich aber heraus, daß die eigene vordere Linie vom Steen- 
Beek noch weit ab war; Generalleutnant von Boeckmann meldete, daß 
die Vorbereitungen zur Aberwindung der starken feindlichen Stellung 
noch mindestens acht Tage dauern würden. General Ludendorfs stellte 
daraus zur Erwägung, den Stoß weiter südlich in der Richtung des Zille- 
beker Sees zu führen; die 4. Armee hielt aber die bisherige Richtung im 
Hinblick auf den gegen den Kemmel geplanten Angriff für günstiger. Um 
Mitternacht wurde entschieden, daß der Angriff des Gardekorps einzustellen 
sei. An der Absicht, den Kemmel nach planmäßiger Vorbereitung weg- 
zunehmen, hielt man fest. 
is.Apru. Am 19. April legte die 6. Armee in einer Beurteilung der Lage 
dar, daß wegen der zunehmenden Stärke des Gegners „nur mehr begrenzte, 
durch stärkste Artilleriewirkung vorbereitete Angriffe möglich" erschienen. 
Die beim letzten Angriff angewandte Artillerievorbereitung habe sich als 
nicht ausreichend erwiesen. Vor neuem Angriff sei „mehrtägige stärkste Ve- 
kämpfung der feindlichen Artillerie und Infanterie nötig", auch bedürften 
die zur Zeit eingesetzten Divisionen der „Auffrischung und einiger Ruhe, 
bevor sie wieder angrisfskräftig werden". Die Heeresgruppe, die diese
	        
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