Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Erwägungen und Vorbereitungen. 
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weiterhin die Eisenbahnknotenpunkte Hazebrouck und St. Omer von t>e~ 
sonderer Wichtigkeit, daneben auch die ausgedehnten Wälder südlich von 
Hazebrouck (Nieppe-Wald) und östlich von St. Omer (Clairmarais-Wald). 
In der Südflanke lag das ausgedehnte Bergwerks- und Industrie-Gebiet 
von Bethune, das sich nach Westen längs des la Bassse-Kanals bis gegen 
Aire fortsetzt. Die Wasserläufe, vor allem der bedeutendste von ihnen, die 
in ihrem Oberlaus kanalisierte Lys mit Anschluß an den La Bassee-Kanal, 
waren wegen ihrer Tiefe und sumpfigen Afer Hindernisse, die fast nur 
auf den vorhandenen Brücken überschritten werden konnten. Auch mußten 
nach den Erfahrungen von drei Kriegsjahren bis Mitte Mai alle 
wegungen außerhalb des allerdings weitverzweigten Straßennetzes auf 
große Schwierigkeiten stoßen; bis zu diesem Zeitpunkt galten daher größere 
Angriffsunternehmungen als nicht durchführbar. 
Wenn die Oberste Heeresleitung sich trotzdem zum Angriff schon 
Ansang April entschlossen hatte, so waren dafür neben der außergewöhn- 
lichen Trockenheit des Frühjahrs die eigene Lage, in der man nicht Zeit 
hatte zu warten, und die Verhältnisse beim Gegner maßgebend gewesen. 
Wie man annahm, standen von Frslinghien (nordöstl. von Armentieres) 
bis zum La Bassee-Kanal etwa 61/2 Divisionen der britischen l. Armee, 
davon zwei portugiesische, in der vorderen Linie einer rund 26Kilometer 
messenden Front1). Wie schon gesagt, traute man den portugiesischen Divi¬ 
sionen keine große Widerstandskraft zu, und die englischen waren oder 
wurden durch abgekämpfte von der Michael-Front ersetzt, so vor allem Teile 
des kanadischen und des australischen Korps. Damit schien eine sobald nicht 
wiederkehrende besonders günstige Gelegenheit für den Angriff gegeben. 
Die Ziele wurden entsprechend weit gesteckt. 
Im Anschluß an die Besprechung in St. Amand erging am 3. April 
abends an die Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht eine in Vorschlagsform 
gekleidete Weisung, in der als „erste Ziele" des Angriffs der 6. Armee 
bezeichnet waren: für den rechten Flügel, hinter dem eine Staffel nach- 
geführt werden sollte, die Höhen südöstlich von Godewaersvelde und bei 
Cassel, für die Mitte der Clairmarais-Wald und die Kanalübergänge von 
St. Omer bis Aire, für den linken Flügel die anschließenden Kanalüber- 
gänge bis St. Benant sowie die Übergänge über die Clarence (bei Merville 
in die Lys einmündend) bis Choques und die Höhen hart westlich und 
südlich von Bethune. Damit lagen die „ersten Ziele" bis zu 40 Kilometer 
(Luftlinie) vor der jetzigen Stellung; es handelte sich um einen sehr tiefen 
Durchstoß auf verhältnismäßig schmaler Front. Der Schwerpunkt sollte 
in die Richtung Cassel—St. Omer, also auf den rechten Flügel und die 
x) Tatsächliche Gliederung Beil. 38g.
	        
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